Brasilien, Tag 2-6: Rio Claro im Wald
Die Pousada Rio Claro hat nur kleine Ländereien. Eine Bootsfahrt ist für uns heute leider nicht möglich. Daher unternehmen wir eine kleine Wanderung durch einen kleinen Streifen Wald parallel zur Transpantaneira. Ein Trampelpfad führt hier in Schlangenlinien durch das Waldstück. Auf einem Baum sitzen kleine Äffchen. Unser Guide Roberto hat sie sofort gesehen. Kiboko fotografiert, weil der Baum so schön ist. Die Äffchen hätte Kiboko ohne Hilfe nicht gesehen. Ein Äffchen liegt auf dem dritten Ast von unten am rechten Bildrand kurz bevor der Ast nach oben kreuzt.
Schwarzschwanz-Seidenäffchen
Es sind Schwarzschwanz-Seidenäffchen (Black-tailed Marmoset). Sie sind winzig. Ausgewachsene Äffchen sind so 18-28cm groß und bringen 300 bis 400g auf die Waage. Sie sind endemisch im Pantanal. Erstaunlicherweise sind sie nicht besonders scheu. Meist bleiben sie faul liegen. Die Herausforderung besteht eher darin eine freie Schussbahn für das Teleobjektiv zu finden.
Viel agiler ist ein Trupp Rückenstreifen-Kapuziner (Black-striped tufted Capuchin). Sie beobachten die Fotografen genau. Sobald das Teleobjektiv auf sie gerichtet wird, verstecken sie sich. Bei diesem Porträt war Kiboko schneller.
Ein anderer Kapuziner Affe hat sich eine Palmen Nuss geerntet.
Jetzt ist er dabei die Schale zu entfernen.
Seinen Schwanz hat er um einen Palmenzweig gewickelt.
Kopfüber hängt er bequem an einen Palmenzweig und hat so alle Gliedmaße zur Verfügung,
um an den Inhalt der Nuss zu gelangen.
Kiboko kann das nicht nachmachen. Der Palmzweig wäre abgebrochen.
Direkt am Weg sitzt ein schillernder Vogel. Es ist ein Rotschwanz-Glanzvogel, auch Rotschwanzjakamar genannt (Rufous-tailed Jacamar). Ganz vorsichtig schleicht sich Kiboko an. Kiboko macht ein paar Bilder. Dann geht es in Zeitlupe ein paar Schritte weiter. Zwischendurch fliegt der Vogel auf. Aber er setzt sich wieder an dieselbe Stelle. So kann sich Kiboko bis an die Naheinstellgrenze des Objektivs (ca. 5m) nähern. Dann ist aber nur noch ein Porträt möglich. Jakamare sind Ansitzjäger. Von Ihren Aussichtspunkt halten sie Ausschau nach Insekten. Sobald ein Insekt vorbeifliegt versuchen sie es zu erbeuten. Die Jakamare verhalten sich ähnlich, wie die Bienenfresser in Afrika und Asien. Hübsch bunt sind sie auch.
Da ist etwas im Busch
Es raschelt im Gebüsch.
Da ist etwas im Busch.
Es hört sich groß an.
Bei genauerem Hinsehen ist es eine mittelgroße Schildkröte.
Leider läuft sie vor Kiboko weg.
Kiboko kann sie nur von hinten bewundern.
Bevor Kiboko protestieren kann, hat Roberto sie schon in den Händen.
Er stellt sie vor uns auf dem Weg.
Es ist eine Köhlerschildkröte (Red-footed Tortoise).
Wir halten einen größeren Abstand.
Nach rund einer Minute kommen Kopf und Beine aus dem Panzer raus.
Sofort dreht sich die Schildkröte um.
Zielstrebig rennt sie wieder in ihr Gebüsch.
Husch ... ist sie weg.
Man beachte die Bewegungsunschärfe im Schildkrötenfuss.
Der Bär ist los
Wenige Wegbiegungen weiter bewegt sich etwas auf dem Weg. Es ist ein Südamerikanischer Nasenbär (South American Coati). Neugierig schaut er uns an. Aber dann wird ihm die Sache zu unheimlich. Schnell verschwindet er im Unterholz.
Der Nasenbär gehört zu einer Gruppe aus rund zehn Tieren. Mit einem Sicherheitsabstand rennen sie parallel zum Weg durch das Unterholz. So sind sie im dunkeln Wald nicht zu fotografieren. Aber die Nasenbären sind auch neugierig. Hier werden wir von einem Nasenbär beobachtet. Er stellt sich auf die Hinterbeine hinter einem Baum und riskiert ein Auge.
Es wird immer dunkler im Wald. Fotos von agilen Tieren sind nicht mehr möglich. Das war es für heute, denkt Kiboko. Wir drehen um und gehen zurück zum Auto.