Foto-
Kiboko

Gabun

Zweimal Gabun - das erste und das letzte Mal

Gabun, Tag 4-6: Lambaréné - Libreville

Fahrer und Guide wollen jetzt schnellst­möglich nach Hause. Mit hoher Ge­schwindig­keit rauschen wir durch Gabun. Der Schutz­engel fliegt voraus und macht wieder den Weg frei. Wir sind auf der letzten Etappe nach Libre­ville.

Auf dem Weg nach Libre­ville biegt der Fahrer plötz­lich von der Straße ab. Wir brettern zwischen ein paar Hütten durch. Die Ein­wohner rea­gieren empört. Aber dann erkennen sie unseren Fahrer. Er ist ein ent­fernter Ver­wandter. Plötz­lich ist die Freude groß.

Zeremonienplatz

Naturreligionen sind in Afrika weit ver­breitet. Wir dürfen sogar das Aller­heiligste be­treten. Etwas ab­seits im Wald ist der Zeremonien­platz. Hier werden die Gei­ster ge­rufen. Hier stellt die Zeremonien­meisterin Medi­kamente her. Unser Fahrer ist hier als Kind von einer sehr schweren Krank­heit ge­heilt worden. Daher ver­ehrt er die alte Dame sehr. Leider hat Kiboko das Por­trät von der Dame ver­semmelt.

Das Bild zeigt einen dunklen Platz im Regenwald. Totes Laub liegt auf dem Boden. Holzklötze und eine weiße Emailleschüssel mit dreckiger Brühe stehen um den Platz.
Bild 179: Heiliger Zeremonienplatz

Kiboko geht zurück ins Dorf. Im Zen­trum steht zwischen den anderen Hütten die Zeremonien­hütte.

Das Bild zeigt eine einfache Holzhütte in aufgeständerter Bauweise. Die Seiten und am Ende dienen Schilfmatten als Außenwände. Das Dach ist schilfgedeckt.
Bild 180: Heilige Zeremonienhütte

So sieht es drinnen aus. Während der Zere­monie sitzen die Männer des Dorfes auf einer Seite. Die Frauen sitzen auf der gegen­über­liegenden Seite. Auch als "Ungläubige" dürfen wir diesen heiligen Raum be­treten. Die Schuhe dürfen wir an­behalten.

Das Bild zeigt die Innenansicht einer Hütte. Der Boden ist aus Lehm. Am Rand sind durchgehende Bänke. Im Zentrum sind zwei angekokelte, rauchende Holzbalken.
Bild 181: In der Zeremonienhütte

Äquator

Im letzten Büchsenlicht er­reichen wir den Äquator. Der hängt immer noch ver­ängstigt an einem Baum­wipfel. Der Schutz­engel holt ihn wieder vor­sichtig auf den Boden zu­rück. Laut GPS Empfänger ist es die falsche Posi­tion. Der Äquator gehört deutlich weiter nach Süd­en. Ob der Schutz­engel heim­lich den Äquator ver­schoben hat?

Hier steht ein Schild am Straßen­rand. Kiboko foto­grafiert das Schild von der Nord­seite. Laut GPS Empfänger steht Kiboko süd­lich vom Äquator. Die Ent­fernungs­angaben sind grob ge­rundet. Wie soll der Äquator auch wissen, wo er genau hin­gehört?

Kiboko findet es an­genehm, dass es hier keine Souvenir­buden gibt. In Kenia, Uganda und Ecuador ist am Äquator ein Rummel­platz. In Gabun wartet keine Kinder­schar, die mit Eimer­chen und Trichter­chen nach­weisen möchte, dass sich auf der einen Seite vom Äquator der Strudel rechts-rum und auf der anderen Seite links-rum dreht. Dabei wissen wir doch gar nicht, wo der Äquator wirk­lich ist. Wie soll dann das Wasser wissen wie rum es sich drehen soll?

Das Bild zeigt ein weißes Schild am Straßenrand. Auf dem Schild steht: vous franchissez LÈquateur. Des Weiteren steht die auf hundert Kilometer gerundete Entfernung nach Rome, Paris, Londres, Moscou,New York, Pekin und Tokyo.
Bild 182: Äquator

Trotz aller Raserei kommen wir wohl­behalten in Libre­ville an. Es ist schon lange dunkel. Wir beziehen unsere Zimmer im Hotel Orchidee. Welch ein Kon­trast zu den Häusern der Land­bevölkerung!

Das Bild zeigt ein Zimmer mitweißen Wänden, Doppelbett, zwei Stühle, Tischchen und Fernseher.
Bild 183: Hotelzimmer von Kiboko

Hier sind wir nur eine Nacht. Wir können aus­schlafen. "Das" Boot in den Pongara National­park geht erst um 9 Uhr.