Mongolei, Tag 8-4: Zugfahrt nach Ulan Bator
Wir warten im Schneetreiben auf den Gegenzug. Endlich kommt der Zug. Der Wind kommt von vorn. Die Gegenlichtblende wird zum Trichter. Die Schneeflocken haften an der Frontlinse. Im letzten Moment wird aus der Deckung die Kamera hochgerissen und der Zug ist auf dem Sensor. Vor dem Zug ist die Doppelwumme 2M62MM-021.
Im Zug nach Süden
Wir haben keine Fahrkarte. Vom Bahnsteigende laufen wir zum letzten Wagen. Die Schaffnerin steht vor der Tür. Wir erstürmen einfach den letzten Wagen. Die Schaffnerin ist machtlos. Als erstes hat Kiboko einen erstklassigen Stehplatz im Gang des Schlafwagens erster Klasse.
In einer engen Kurve ist die Doppelwumme im Schneetreiben sehen.
Die Schaffnerin hat Erbarmen mit uns. Wir dürfen in einem überfüllten Liegewagen Platz nehmen. Dabei verteilt sich die Gruppe auf die einzelnen Abteile. Überall rücken die Mongolen bereitwillig zusammen. Wo vorher vier Leuten nebeneinder saßen, sind es jetzt Fünf. Manche klettern auf die Schlafpritschen.
Das mongolische Zugleben ist dabei zu beobachten. Der kleine Junge muss mal Pipi. Da wird einfach mitten im Wagen die Hose runtergezogen. Eine herumliegende leere Flasche wird davorgehalten. Anschließend wird die Flasche verschraubt und auf dem Fußboden abgestellt. Auf einer Weiche kippt die Flasche um und rollert durch den Wagen. So hat jeder etwas davon.
Ankunft in Ulan Bator
Bei der Ankunft in Ulan-Bator bahnt sich Kiboko einen Weg durch die Menge. Der Bahnsteig ist proppenvoll. Kiboko balanciert an der Bahnsteigkante entlang. Kiboko fehlen vielleicht 10 Sekunden. Die Loks haben gerade abgekuppelt und entschwinden ins Betriebswerk.
Mongolisches Oktoberfest
Abends haben wir keinen Bock auf das Hotelessen. Wir machen eine Sause und gehen zum Mongolian Barbecue. Hier bekommt man eine kleine Schüssel. Die darf man nach Belieben mit allen Füllen, was das Herz begehrt. Das schließt auch diverse Gemüse ein, die in der mongolischen Küche rar sind. Der Schüsselinhalt wird auf einer großen Platte gebraten. Nebenbei macht der Koch einen Schwerttanz mit seinem Werkzeug.
Das Mongolian Barbecue läuft heute unter dem Motto „Oktoberfest“. Gutschmeckendes Bier gibt es in 0,2 - 0,3 - 0,5 - 1,0 und 3,0 Liter Gläschen. Der Abend wird lustig. Das Restaurant wird mit klassischer, deutscher Musik beschallt: Ein Proooooosit der Gemütlichkeit, Viva Coloooooniaaaaa und Dsching – Dsching – Dschingis Khaaaaaan.