Niger Tag 5-2: Siria
In Baga biegt die kleine Reisegruppe nach Osten ab. Auf eine roten Schotterpiste kommt Kiboko schneller voran als auf der Schlaglochpiste der RN29. Hier ist es sehr fruchtbar. Die Sorghumfelder am Straßenrand werden vollgestaubt.
![Road Das Bild zeigt einen vorausfahrenden grünen Geländewagen auf einer rötlichen Schotterpiste. Rötlicher Staub wird aufgewirbelt. Auf beiden Seiten steht bis dicht an der Straße Sorghum. Diese hohe Getreidepflanze ähnelt aus der Entfernung Mais.](bilder/5/s523_bSiria_Road_1349.jpg)
Sorghumhirse
Sorghumhirse ist die traditionelle Pflanze der Region. Sie wird hier seit vielen Tausend Jahren angebaut. Die Pflanze gedeiht sehr gut auf Lehmböden. Sie kommt sehr gut mit Trockenphasen zurecht. Sollte es für längere Zeit trocken sein, unterbricht die Pflanze ihr Wachstum. Nach dem nächsten Regen wächst sie weiter. Gesät wird im Mai. Erntezeit ist im September.
Es ist Erntezeit. Die Bauern tragen das geerntete Getreide in Ihr Dorf. Nicht jeder Bauer kann sich einen Eselkarren leisten. Traktoren, CO2-Steuer und Agrardieselsubventionsverlust sind in Niger kein großes Thema. Den Klimawandel spüren sie trotzdem. Die Gefahr einer Rechtskurve betrifft hier nur den Verkehr.
![Eselkarren Das Bild zeigt einen Eselkarren mit Brennholz am rechten Rand einer rötlichen Schotterstraße. Rechts daneben ist ein Verkehrsschild mit Warnung vor einer Rechtskurve. Dahinter laufen zwei Frauen mit Kindern. Die Frauen tragen Bündel von Sorghum-Kolben auf dem Kopf. Bis an den Straßenrand stehen 2m hohe Sorghum-Pflanzen. Ein grüner Geländewagen fährt auf der Straße.](bilder/5/s537_bBaga_Esel_1523.jpg)
Siria
Ein Zwischenziel unseres Abstechers ist Siria. Es ist ein kleiner, ursprünglicher Ort mit einer Moschee aus Lehm.
![Siria Das Bild zeigt einen grünen Geländewagen von hinten bei der Fahrt durch einen Ort aus einstöckigen, würfelförmigen Gebäuden aus braunem Lehm. Die Straße besteht aus rötlichem Sand. Am linken Straßenrand steht ein zusammengezimmerter Holztisch, auf dem Flaschen stehen. Daneben ist eine Frau in rot-weiß gestreiftem Kleid. Im Hintergrund ragt die Spitze eines Minaretts einer Lehmmoschee über das Dach des vorausfahrenden Fahrzeugs.](bilder/5/s536_Siria_1511.jpg)
Moschee
An der Moschee halten wir. Die Soldaten schwärmen aus und postieren sich strategisch günstig. Kiboko darf aussteigen und sich etwas umsehen.
Die Moschee besteht aus rotbraunem Lehm. Sie hat einen quadratischen Grundriss mit Lehmtürmchen an den Ecken. Eine Lehmmauer beschützt die Moschee. Das ganze Gebäude wirkt wie eine Burgfestung.
![Moschee Das Bild zeigt eine viereckige Moschee mit vier viereckigen Türmen an den Ecken. Eine 1,20m hohe Lehmmauer umgibt die Moschee. Die Mauer ist durch graue Holztüren unterbrochen.](bilder/5/s523_Siria_Moschee_1354.jpg)
Kiboko wagt ein Blick über die Mauer. Türen und Fenster der Moschee sind verschlossen. Ein offenes Gebäude schützt den Eingangsbereich vor sengender Sonne und gegebenenfalls Regen.
![Moschee Das Bild zeigt den Blick durch einen Säulengang mit vier Säulen vor der grünen Eingangstür der Moschee. Die braunen Holzfenster sind verschlossen.](bilder/5/s523_Siria_Moschee_1360.jpg)
Kiboko umrundet die Moschee, um sie von der Sonnenseite zu knipsen. Dort ist der Dorfteich. Der Teich ist mit einer gelbgrünen, stinkenden Flüssigkeit gefüllt. Kein Vogel wagt sich auf die Wasserfläche.
Die Soldaten passen auf, damit Kiboko nicht in einen Hinterhalt gerät. Dabei sind die Dorfbewohner sehr freundlich. Kiboko fühlt sich hier nicht gefährdet.
![Moschee Das Bild zeigt eine viereckige Moschee mit vier viereckigen Türmen an den Ecken. Daneben stehen in paar Bäume. Im Vordergrund ist ein See mit einer gelbgrünen Flüssigkeit. Am linken Bildrand steht an der Ecke zur Hauptstraße ein Soldat in beigen Fleckentarnanzug.](bilder/5/s524_Siria_Moschee_1364.jpg)
Dorfplatz
Auf der anderen Seite der Moschee ist der Dorfplatz. Der Platz ist von Speichergebäuden aus Lehm eingerahmt. Am Rand vom Dorfplatz ist ein Brunnen mit Schwengelpumpe. Das ist der soziale Mittelpunkt des Ortes. Hier treffen sich die Frauen beim Wasserholen und Wäschewaschen. Die Männer bringen die Viehherden zum Tränken.
![Dorfplatz Das Bild zeigt eine Gruppe Frauen in bunten Kleidern mit Plastikeimern auf dem Kopf. Dahinter stehen eine Schafherde und eine Rinderherde auf einen Platz aus rotbraunem Sand. Im Hintergrund stehen runde Gebäude mit halbrunder Kuppel aus rotbraunem Lehm.](bilder/5/s525_Siria_Dorfplatz_1368.jpg)
Die Kinder haben Kiboko schon lange bemerkt. Für sie sind neugierig auf die Fremden. Gebettelt wird nicht.
Ein Speichergebäude im Hintergrund ist eingestürzt. Oder hat hier ein Riese ein Stück aus dem gigantischen Schokokuss herausgebissen? Die Regenfälle haben ihre Spuren hinterlassen. Im nächsten Monat beginnt die Trockenzeit. Dann werden die Lehmgebäude repariert und die Speicher gefüllt.
![Kinder auf dem Dorfplatz Das Bild zeigt einen rotbraunen Dorfplatz. Über 20 Kinder schauen in die Kamera. Am rechten Bildrand befindet sich die Pumpe hinter einer Mauer. Davor ist eine große Pfütze. Weiter hinten sind eine Schafherde und Lehmgebäude. Aus einem runden Speichergebäude ist die Kuppel eingestürzt.](bilder/5/s525_Siria_Dorfplatz_1376.jpg)