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Kiboko

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Raketenstart am Cape Canaveral

Cassini - Raketenstart am Cape Canaveral

Die Rakete

Eine Rakete vom Typ Titan IVb mit einer Centaur Ober­stufe steht be­reit. Die Rakete ist 51m hoch. Sie hat eine Start­masse von 924t. Sie ent­wickelt beim Start einen Schub von über 13500 kN. Es ist die stärkste Rakete, die zum damaligen Zeit­punkt zur Ver­fügung steht. Es ist erst der zweite Start dieses Raketen­types. Von den 17 Starts ist es der einzige Start mit einer zivilen Nutz­last.

Die Sonde

Die Sonde Cassini wurde nach dem Italienischen Astro­nom Giovanni Do­menico Cassini benannt, der 4 Saturn­monde ent­deckt hat. Die Sonde wurde von JPL ent­wickelt und gebaut. Sie trägt 11 wissen­schaftliche Instru­mente und den Lander Huygens. Die Start­masse betrug 5364 kg. Davon waren 3132 kg Treib­stoff. Cassini ist die größte und schwerste Sonde, die von der NASA gebaut wurde. Im Team waren viele Ingenieure und Wissen­schaftler der ersten Generation. Sie haben noch die Anfangs­zeit der Raum­fahrt mit er­beuteten V2 Raketen und später das Apollo-Programm mit dem Wett­lauf zum Mond erlebt. Die ersten Kon­zepte für die Sonde sind bereits in den 1970er Jahren ent­standen. Bis zum Start sind rund 20 Jahre ver­gangen. Cassini war deren letztes großes Projekt. Der letzte Dino­saurier.

Der Start

Der erste Startversuch wurde am 13.10.1997 wegen starker Höhen­winde ab­gebrochen. Zwei Tage später wird ein zweiter Versuch unter­nommen. Kiboko hat das Glück, diesen Start von einer Besucher­tribüne be­obachten zu dürfen. Die Start­rampe (Launch Complex 40) am Cape Canaveral ist ca. 10km ent­fernt. Der Countdown läuft. Die Rakete ist be­tankt. Alle Satelliten­systeme und Instru­mente werden letzt­malig ge­testet. Nach­einander geben die Systeme grünes Licht. Aber ein System meldet ein Pro­blem mit dem Test­gerät. Ein Raunen geht durch die Besucher­menge. Aber dann gibt es auch hier "Grün". Der Count­down läuft her­unter. Kiboko hat zwei Kameras mit 100 ASA Dia­film und mit licht­schwachen 70-200/5.6 bzw. 28-85/5.6 Zooms bestückt. Die letzten 10 Sekunden zählen alle Besucher laut mit. Bei 0 wird es auf der Start­rampe hell und sehr laut.

Zünden der Triebwerke
Bild 1: Zünden der Triebwerke

Hell erleuchtete Abgas­fahnen breiten sich rasant aus und hüllen die Ge­bäude ein. Die Rakete hebt ab. Am 15.10.1997 um 03:43 Uhr Orts­zeit startet die Sonde Cassini auf die lange Reise zum Saturn. Wenige Sekunden später ist die Rakete bereits weit über der Start­rampe. Der Feuer­schweif ist ein Mehr­faches länger als die 51m lange Titan IVb.

Rakete mit Feuerschweif
Bild 2: Rakete mit Feuerschweif

Schon nach wenigen Sekunden nähert sich die Rakete einer Wolke. Sollte es das schon gewesen sein?

Die Rakete erreicht die Wolken
Bild 3: Die Rakete erreicht die Wolken

Die Rakete fliegt durch die Wolken. Dabei werden die Wolken von hinten beleuchtet und strahlen das Licht wieder ab. Ein magischer Moment!

Rakete hinter den Wolken
Bild 4: Rakete hinter den Wolken

Immer höher steigt die Rakete. Noch lange ist der Feuer­schweif sichtbar. Kiboko kann sogar noch das Ab­sprengen der Booster be­obachten. Der Schweif wird zum kleinen Licht­punkt am Nacht­himmel. Dann ent­schwindet Cassini in den un­endlichen Weiten des Welt­raums.

Cassini auf den Weg zum Saturn
Bild 5: Cassini auf den Weg zum Saturn

Nach zwei Vorbeiflügen an der Venus, je einen Vorbei­flug an Erde und Jupiter er­reicht Cassini am 30.06.2004 den Saturn. Hier werden zahl­reiche neue Er­kenntnisse über den Saturn, dessen Monde und das Ring­system ge­wonnen. Die Reise endet am 15.09.2017 mit einem kon­trollierten Ein­tritt in die Saturn­atmosphäre.

Bye Bye Cassini!