Bangladesch Tag 3-3: Chirirbandar
Neben der Bahnstrecke ist ein Teich. Im Ufergestrüpp entdeckt Kiboko einen Eisvogel (Common Kingfisher). Die gibt es auch in Deutschland. Aber in Deutschland hat Kiboko noch keinen Eisvogel gesehen. Kiboko will den Vogel unbedingt fotografieren.
Eisvogel
In Deutschland sind die Eisvögel sehr scheu. Die Fluchtdistanz ist sehr groß. Gute Aufnahmen gelingen nur mit Hilfe von Tarnnetzen, langen Teleobjektiven, viel Geduld und noch mehr Glück. All das hat Kiboko in Bangladesch nicht dabei. Kiboko hat gerade mal 200mm an einer Vollformatkamera. Cropkamera und Telekonverter liegen im Rucksack. Kiboko wagt einen Versuch.
Vögel reagieren auf Bewegungen. Daher schleicht sich Kiboko ganz langsam und vorsichtig an den Eisvogel. Er bewegt sich wie ein Tiger lautlos vorwärts. Kiboko bewegt sich nur in Zeitlupe. Schritt für Schritt kommt Kiboko den Vogel näher. Der Eisvogel sitzt ganz entspannt.
Kiboko wagt ein Bild. Dann geht Kiboko einen Schritt näher. Kiboko macht das nächste Bild. Der nächste Schritt mit fast unmerklichen Bewegungen. Kiboko ist hoch konzentriert. Der Eisvogel sitzt regungslos am Teich.
Ganz langsam hebt Kiboko die Kamera für das nächste Bild.
Kiboko hört ein Rascheln neben sich.
Dann trompetet eine Männerstimme in das Ohr von Kiboko:
Witsch Kaaanntriiiiiiiiiiii?
Kiboko erschreckt.
Der Eisvogel erschreckt.
Der Eisvogel fliegt weg.
Der neugierige Bangladeschi erschreckt.
Mit der Reaktion von Kiboko hat er nicht gerechnet.
So eine Gelegenheit hat Kiboko nie wieder bekommen.
Nicht alle netten Bangladeschis haben Kiboko bei der Vogelfotografie gestört. Sie beobachten Kiboko aus der Distanz. Sie tragen winterliche Kopfbedeckungen. Es ist immer noch ungewöhnlich kalt.
Auch schwere Lasten werden transportiert.
Fahrt nach Bogra
Die Reisegruppe besteigt den Bus. Darin fahren wir drei Stunden nach Süden nach Bogra. Kiboko lässt Bangladesch am Busfenster vorbeiflitzen. Die Kamera lauert wieder auf Fotomotive.
An einer Tankstelle gibt es zwei Sorten Treibstoffe. Hi-Tech und High-Tech.
Das Tuck-Tuck ist kaputt. Arbeiten am Unterboden können bequem durchgeführt werden, wenn man das Gefährt auf die Seite legt.
Ein Tuck-Tuck wird auch für den Güterverkehr genommen. Sie haben ein schier unbegrenztes Fassungsvermögen. Alles was nicht reinpasst, wird auf dem Dach gestapelt.
Aber auch Fahrradrikschafahrer sind Weltmeister im Transportieren. Vier große Wasserbehälter sind eine leichte Übung.
Kühe fahren gerne mit der Mootorrikscha. Hier geht die Reise zum Markt. Wenig später wurden sie entladen. Die Kühe haben das Gefährt mit einem kühnen Sprung verlassen.