Brasilien, Tag 8-1: Pantanal Hotel - Boot
Nach dem Frühstück startet Kiboko auf eine private Bootsafari auf dem Rio Pixaim. Privat bedeutet, wir brauchen uns das Boot nicht mit anderen Hotelgästen teilen. Leider ist der Zeitpunkt nicht variabel. Der Kapitän hat eine Fülle von Aufgaben im Hotel zu erledigen. Die Bootstour ist nur ein der Aufgaben. Sein Tagesablauf ist fest durchgetaktet. Das erlaubt keine Abweichungen. Eine Boottour in den Sonnenaufgang ist leider nicht möglich.
Auf dem Rio Pixaim
Das Pantanal Hotel hat eher kleine Aluminiumboote mit Plastikschalensitzen. Die Motorleistung ist auch bescheiden. Aber auf dem isolierten Flussabschnitt finden keine Rennen statt. Auf eine schicke Schwimmweste im dezenten Orange hat Kiboko verzichtet. Sie schränkt die Beweglichkeit beim Fotografieren stark ein. Außerdem schützt sie nicht wirkungsvoll gegen die Piranhas.
Der Rio Pixaim ist von Galeriewäldern umgeben. Auf dem Wasser schwimmen Wasserhyazinthen. Diese treiben frei auf dem Wasser. Manchmal versperren sie den Fluss auf der ganzen Breite. Dann muss sich das Boot durch den Pflanzenteppich wühlen. Dabei wickeln sich die Pflanzen um die Schraube. Der Kapitän schaltet dann auf Rückwärtsgang und dreht den Motor auf. Das hilft sehr oft. Manchmal muss aber auch von Hand die Schraube von den Pflanzenresten befreit werden.
Die Rio Pixaim ist bei Hochwasser ein Teil des Rio Sararé. Er schlängelt sich in vielen engen Schleifen durch das zentrale Pantanal.
Am Ufer
Die Galeriewälder bieten Schutz für viele Tiere. Am Ufer sitzen Capybaras und viele Reiher. Der Cocoireiher (Cocoi Heron) ist oft am Ufer zu sehen.
Ein weiter häufig vorkommende Reiherart ist der Marmorreiher (Rufescent Tiger Heron). Es ist ein großer, grauer Reiher mit braunem Hals und markantem weißen Streifen am Hals. Dieses Federkleid tragen aber nur die erwachsenen Marmorreiher.
Die jungen Marmorreiher haben dagegen ein braun- schwarzes Streifenmuster. Junge Marmorreiher (Rufescent Tiger Heron).
Der Mangrovenreiher (Striated Heron) ist ebenfalls oft zu sehen.
Sehr selten ist der Speerreiher (Agami Heron). Die Speerreiher haben kürzere Beine als andere Reiher. Dafür haben sie einen besonders langen Schnabel. Obwohl sie ein sehr auffälliges Federkleid haben sind sie unsichtbar. Sie leben tief im Dickicht der Ufervegetation. Dort sind sie im flachen Wasser auf der Jagd. Unser Kapitän kennt die Verstecke. Das Boot fährt tief in ein großes Gebüsch. Als sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hat, sieht Kiboko einen Speerreiher. Gerne versteckt sich der Speerreiher auch noch hinter Blättern.
Ein weiterer sehr seltener Reiher ist der nachtaktive Kahnschnabel (Boat-billed Heron). Markant sind neben dem breiten und kräftigen Schnabel die großen Augen.
Häufiger ist der kleine Nachtreiher (Black-capped Night Heron).