Island Tag 10-2: Haukadalur
Während es gerade hell wird, hat Kiboko Haukadalur - das Tal der Habichte - erreicht. Das Tal der Habichte ist auch das Tal der Geysire. Hier ist auch der Stóri Geysir, der Große Geysir. Nach ihm wurden alle Springquellen Geysire genannt. Leider stößt der Große Geysir nur noch selten Wasser aus. Oft ist es dann auch nur noch eine mickrige Dampfwolke. Es macht keinen Sinn dort auf einen Ausbruch zu warten.
Strokkur
Im Feld der Geysire ist der Strokkur - das Butterfass - der aktivste Geysir. Alle paar Minuten schießt das Wasser 10-20m in die Höhe. Kiboko hatte sich in den Kopf gesetzt diesen Geysir gegen die aufgehende Sonne zu fotografieren. Das Butterfass ist im Geysirfeld schnell gefunden. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen.
Leider ist Kiboko nicht alleine am Geysir. Vor Kiboko ist bereits die bekannte Fotogruppe vom Skógafoss da. Sie stehen wieder mit weitesten Weitwinkelobjektiven direkt an der Absperrung um den Geysir. Die wollen auch den Geysir gegen den Sonnenaufgang fotografieren. Die optimale Position gegen die Sonne ist schon besetzt.
Im Hintergrund hat ein Troll auch noch ein paar Baukräne aufgestellt. Das gewünschte Fotomotiv lässt sich so nicht realisieren. Kiboko sucht sich eine Position in der Fotogruppe und hofft auf ein paar brauchbare Bilder. Immerhin funktioniert der Geysir und spuckt alle paar Minuten eine Wasserfontäne in den Himmel.
This was Rubbish
Alle paar Minuten spukt der Geysir. Aber nur jedes dritte oder vierte Mal schießt auch eine imposante Wasserfontäne in die Höhe. Manchmal ist es eine Minifontänchen. Manchmal gibt es nur eine Dampfwolke. Dazu komm jedes Mal der Kommentar eines Englischen Fotografen: This was Rubbish.
Kiboko dokumentiert eine Eruption des Geysirs. Um einen schneefreien Platz ist eine Absperrung mit einem niedrigen Seil montiert. Zwischen den Steinplatten steht Wasser. In der Mitte ist ein wassergefülltes Loch. Es dampft vor sich hin. Der starke Wind bläst den Dampf zur Seite.
Dann kommt Bewegung in das Wasser. Die Oberfläche vibriert. Dann fängt das Wasser an zu pulsieren. Sekundenbruchteile später bildet das Wasser eine Blase. Die Blase wird schnell größer. Das Wasser drückt nach oben.
Die Blase reißt auf. Dann schießt eine Fontäne mit kochendem Wasser in den Himmel. Anfangs ist die Fontäne noch klein.
Sekundenbruchteile später steigt die Fontäne in den Himmel. Dieses Mal ist es aber nur eine kleine Fontäne, die in Wasserdampf gehüllt ist.
Schnell fällt die Fontäne wieder in sich zusammen.
Der Wasserdampf bleibt noch kurz bestehen, bevor er vom Winde verweht wird.
Schon ertönt der Kommentar:
This was Rubbish.
Aus der Distanz
Immer mehr Touristen treffen am Strokkur ein. Die Sonne steigt auch weiter in den Himmel. Kiboko hat genug von der Fotogruppe und den Rubbish-Mann und geht auf Distanz. Kiboko stellt sich ganz alleine an den großen Geysir und hat das Strokkur Bufferfass im Blick.
Zum Abschluss macht Kiboko noch ein paar Bilder von der Sonnenseite. Dabei werden die Touristen immer mehr. Das Butterfass wird umzingelt.
Einige Handyfotografen klettern über die Absperrung um ganz nah dran zu sein. Die Warnschilder werden ignoriert. Die Menschen verstehen einfach nicht, dass hier in Sekundenbruchteilen große Mengen kochendes Wasser herausschießen können. Mit so einer Fontäne wird jeder Tourist weichgekocht. Ein Ranger erklärt Kiboko, dass an manchen Tagen dreimal der Rettungswagen ausrücken muss, um verbrühte Touristen ins Krankenhaus zu bringen. Manchmal kann der Rettungswagen auch nicht mehr helfen. Dann gibt es einen weiteren Anwärter auf den Darwin-Award.