Jordanien Tag 4-9: Petra bei Nacht
Es ist alles vorbereitet. Das Al-Khazneh Faraun, das Schatzhaus des Pharaos wird durch hunderte Kerzen angestrahlt. Die Sterne funkeln am Himmel. Alle warten jetzt auf die Touristen, die wie Kiboko 17 Dinar (über 20 EUR) für die Veranstaltung abgedrückt haben. Es ist die Ruhe vor dem großen Sturm.
Die Touristen kommen
Wenig später kommen die ersten Touristen angerannt. Wer als erstes vom Besucherzentrum durch den Siq sprintet, erhofft die besten Plätze zu ergattern. Aber Ordner weisen die Plätze auf den Matten zu. So nach und nach tröpfeln immer mehr Touristen auf den Platz vor dem Schatzhaus. Aber dann öffnen sich die Schleusen. Wie ein Sturzbach ergießen sich hunderte von Touristen aus dem Siq und fluten den Platz. Schamlos und rücksichtslos stellen sie sich vor das Stativ von Kiboko. Sie zücken ihre Handys. Das Schatzhaus wird mit tausenden von Handyblitzen pro Minute bombardiert. Statt Kerzen sieht Kiboko nur noch die Handys leuchten. Die Ordner ermahnen die Touristen. Sie sollen sich sithen und mit dem Blitzen aufhören. Es folgen Durchsagen über Durchsagen. Die Touristen blitzen fröhlich weiter, auch wenn das Licht der Mini-blitze schon nach wenigen Metern verhungert und die Bilder nicht erhellt. Der Schwall eintreffender Touristen ebbt ab. Die letzten Touristen werden auf den letzten freien Platz direkt vor dem Schatzhaus gesetzt. Der Platz ist voll.
Petra bei Nacht
Tausende von Touristen bevölkern nun den Platz vor dem Schatzhaus. Die Handyblitzaktivität lässt langsam nach. Die Show geht los. Es werden vier Musikstücke gespielt. Es wird geflötet. Bei zwei Stücken singt ein Mann in einer fremden Sprache. Die Akustik ist schlecht. Stimmung will bei Kiboko nicht aufkommen. Das ist also das sagenumwobene Petra bei Nacht.
Dann ist schon wieder alles vorbei. Der Lichtwerfer beleuchtet das Schatzhaus. Die Touristen springen auf, um das angestrahlte Schatzhaus mit Blitz zu knipsen. Ein paar Spezialisten haben einen Schatten. Die stehen mit ihrer Knipse direkt vor dem Scheinwerfer. Sie merken nicht, dass sie selbst das Schatzhaus beschatten. Jetzt herrscht eine total aufgedrehte Stimmung.
Das Selbe in grün oder besser türkis.
Aus und Vorbei
Die Touristenmassen quetschen sich in den engen Siq. Jeder will nur noch schnell zurück ins Hotel. Kiboko lässt es langsam angehen. Nachdem ein Großteil der Touristen bereits auf dem Rückweg ist, macht Kiboko noch ein paar Bilder aus dem Siq auf das bunte Schatzhaus.
Fazit
Die Fotomöglichkeiten während der Aufbauphase waren Klasse. Kiboko ist von der eigentlichen Veranstaltung Petra bei Nacht sehr enttäuscht. Für Touristengedränge, vier Musikstücke im Handyblitzgewitter und der lange Weg, ist der Preis einfach zu hoch.
Kiboko macht noch ein Abschiedsfoto mit dem grünen Schatzhaus und fast ausgebrannte Tütenkerzen.
Im Schein der fast ausgebrannten Tütenkerzen läuft Kiboko durch den Siq. Jetzt geben die Sandsteinwände die gespeicherte Wärme des Tages wieder ab. Kiboko schwitzt. Wegen der abgestellten Darmtätigkeit hat Kiboko nichts gegessen, kaum etwas getrunken und kommt fast als Letzter am Besucherzentrum an. Die Fotogruppe sitzt schon im Restaurant beim zweiten Bier. Kiboko winkt ab und wankt ins Hotel. Kiboko braucht Kraft für den nächsten Tag. In Petra warten noch viele spannende Fotomotive.