Jordanien Tag 5-2: Quer durch Petra
Kiboko läuft über die Straße der Fassaden. Auch hier ist viel Betrieb. Touristenkarawanen ziehen am Theater vorbei.
Wache
Kiboko läuft über der Cardo Maximus, der gepflasterten Hauptstraße von Petra. Ein paar Säulenreste stehen am Straßenrand. Das Temenos Tor wurde 114nC errichtet. Es trennt den weltlichen Teil Petras mit dem Cardo Maximus vom heiligen Bezirk mit der Via Sacra ab. Im Schatten des ehemaligen Tors stehen wieder zwei Wegelagerer. Die beiden erinnern Kiboko an Szenen aus den Asterixheften. Leider ist Kiboko nicht als Kind in den Zaubertrank gefallen und braucht eine andere Lösung des Problems. Während ein Eselreiter die ganze Aufmerksamkeit der Wache fordert, kann Kiboko unbemerkt von hinten durchschleichen.
Weiter geht es auf der Via Sacra. Auf der linken Seite steht das größte gemauerte Gebäude aus der Zeit der Nabatäer. Vermutlich war es der Haupttempel von Petra und dem nabatäischen Hauptgott Dushara gewidmet. Die Beduinen nennen es Qasr-El-Bint Faraun, den Palast der Pharaonentochter. Vermutlich haben Dushara und / oder die Tochter des Pharaos dort Party gemacht, bis die Erde bebte. Das Dach ist schon kaputt. Die Wände haben Risse. Die Pharaonentochter ist ausgezogen. Sie ist nicht nackt, sondern nicht mehr da, also weggezogen. Das ist ungezogen. Es gibt hier nur angezogene Touristen. Das ist langweilig. Kiboko lässt den Palast links liegen und ist weitergezogen.
800 Stufen
Ganz am anderen Ende von Petra ist das zweite herausragende Gebäude. Der Weg führt über rund 800 Treppenstufen hoch in die Berge. Wobei das "rund" wörtlich zu nehmen ist. Viele der antiken Stufen sind rund gelaufen. Manche Stufen sind so ausgerundet, dass sie nicht mehr existieren. Einige Stufen sind nur zur Hälfte da oder haben tief ausgehöhlte Trittflächen. Das Zählen der Stufen führt daher zu keinen exakten Wert. Bei hochstehender Sonne in der Mittagshitze geht Kiboko die 800 Stufen an. Es geht steil nach oben. Ist das der Stairway to Heaven?
Sobald die Felsen etwas Schatten bieten, steht eine Souvenirbude. Jede Souvenirverkäuferin preist ihre Waren an. Kiboko kann sich nicht vorstellen, hier Souvenirs zu kaufen. Die müssen dann 800 Stufen rauf, 800 Stufen runter und kilometerweit durch Petra geschleppt werden. Die gleichen Souvenirs, können auch bequem am Eingang gekauft werden.
Zwischen den Felsformationen führt der Weg immer weiter nach oben. Kiboko hat schon 146 Stufen überwunden. Rund 20% des Weges sind bereits geschafft. Kiboko ist aber schon zu 80% geschafft.
Im Felsenmeer
Kiboko hat nur noch Pudding in den Beinen. Ohne Verschnaufpausen geht nix mehr. Aber bei den Pausen hat Kiboko etwas Zeit, die Landschaft auf sich wirken zu lassen. Einzelne Bäume stehen einsam zwischen den Felsen.
Stufe um Stufe führt der Weg durch die Felsen weiter nach oben. Ein Ende ist nicht in Sicht. Souvenirbuden spenden etwas Schatten.
Schon siebenhundert Stufen und der Weg findet kein Ende.