Madagaskar Tag 8-7: Anja Reservat
Rund um den Ort Anja ist ein kleiner Trockenwald erhalten geblieben. Die Bewohner von Anja haben aus religiösen Gründen auf das Verspeisen von Lemuren verzichtet. Heute haben in den Wald rund 400 Ringelschwanzlemuren überlebt. Neben den Lemuren gibt es hier auch 3 seltene Eidechsenarten. Aus einer privaten Initiative heraus wurde 1999 das Anja-Reservat gegründet. Heute können viele Bewohner von Anja vom Tourismus leben. Kiboko bekommt einen Guide zugeteilt. Dann führt ein schmaler Weg in den Trockenwald.
Ringelschwanzlemuren
Der Guide führt Kiboko zu einer Gruppe Ringelschwanzlemuren. Die Art hat Kiboko bereits auf der Lemureninsel der Fakona Forest Lodge gesehen. Aber hier ist ihr natürlicher Lebensraum. Nach einer Viertelstunde erreicht Kiboko die Lemuren. Sie klettern weit oben in den Bäumen. Kiboko ist geduldig. So langsam wagen sich die Lemuren weiter nach unten. Eine Mutter mit Kind klettert abwärts. Kiboko gelingen die ersten Bilder.
Die Lemuren lieben Früchte. Sie sitzen in einen Feigenbaum und ernten die Früchte. Mit etwas Geduld gelingt Kiboko sogar ein Porträt.
Kiboko ist der einzige Besucher. Die Lemuren sind an Menschen gewöhnt und nicht besonders scheu. Neugierig klettert der erste Lemur vom Feigenbaum und nähert sich Kiboko. Kiboko bleibt ruhig und macht keine hektischen Bewegungen. Der Lemur klettert vor Kiboko über einen Felsen.
Ein anderer Lemur hat sich auf einer Astgabel bequem gemacht. Auch er beobachtet Kiboko genau.
Ende der Show
Aus der Entfernung hört Kiboko Stimmen. Die Stimmen werden lauter. Sie kommen immer näher. Eine Gruppe Italienischer Touristen fällt in die Lichtung am Feigenbaum ein. Lautstark wird kommuniziert. Der Übersetzer stimmt mit ein. Die Gruppe flitzt wie verrückt von Feigenbaum zu Feigenbaum. Die Lemuren flitzen ins Dickicht oder ganz oben in die Bäume. Lautstarke Italiener scheinen sie nicht zu mögen.
Mein Guide drängelt schon zum Rückweg. Kiboko bleibt aber hartnäckig und hofft auf weitere Bilder von den Lemuren. Wagt sich ein Lemur aus der Deckung und klettert einen Baum herunter, stürmen die Italiener los. Der Lemur flitzt wieder den Baum hoch und versteckt sich zwischen den Blättern.
Heuschrecke
Bei den Lemuren sind keine Bilder mehr zu machen. Kiboko gibt dem Drängen des Guides nach und tritt den Rückzug an. Dann bekommt Kiboko noch einen Schreck. Eine bunte Heuschrecke sitzt am Weg. Sie ist riesig. Sie ist ca. 10-15cm lang. Es ist ein Monster von einem Grashüpfer. Die muss Kiboko noch fotografieren. Der Guide ist darüber nicht glücklich. Er will wohl schnell die nächste Touristengruppe in den Wald locken. Mit so einer Nervensäge an der Seite gelingen nur wenige brauchbare Bilder. Es gibt sogar noch eine zweite Sorte mit schwarzen Körper und orangenen Streifen. Die Bilder sind aber nicht zeigenswert.
Fazit
Es ist ein schönes kleines Reservat. Zwischen heruntergepurzelten Felsblöcken stehen Bäume und Büsche. Es gibt auch einen aufgestauten See. Mit viel Zeit sind hier bestimmt noch viel mehr Tiere zu finden. Die seltenen Eidechsen hat Kiboko leider nicht gesehen. Genervt haben der drängelnde Guide und die Italienische Reisegruppe.