Myanmar, Tag 9-1: Bago
Bago ist eine größere Stadt nordöstlich von Yangon. Hier ist ein Eisenbahnknotenpunkt an der Hauptstrecke von Yangon nach Mandalay. Die Eisenbahnsicherungstechnik stammt noch aus der Kolonialzeit. Mechanische Stellwerke und Formsignale (Semaphoren) prägen das Bild dieses Bahnhofs. Aber die Bahnstrecke wird modernisiert. Aufträge wurden bereits an Chinesische und Japanische Firmen vergeben. Im Sommer soll der Bahnhof umgebaut werden. Dann werden die alten Signale verschwinden.
Daher widmen wir uns am letzten Eisenbahntag den Formsignalen von Bago. Heute ist es in den Morgenstunden sehr neblig. Ein Expresszug von Yangon nach Mandalay fährt mit der DF.2073 in Bago ein.
Kurz darauf machen wir eine Scheineinfahrt mit einem Personenzug. Es ist noch relativ kühl. Der Dampf ist noch sichtbar. Die Lok ist die dritte betriebsfähige Dampflok, die YC629. Es ist eine Personenzuglok mit der Achsfolge 2’C1‘.
Die Signalbrücke mit den Einfahrsignalen auf der Südseite. Der Mönch ist gerade auf den Gleisen entlanggelaufen. Er ist erst kurz vor dem Zug zur Seite gesprungen. Die Hunde werden noch folgen.
Dann geht es auf den nördlichen Bahnhofskopf. Ausfahrt aus Bago mit Stellwerk und Einfahrsignale. Zuschauer sitzen gemütlich auf den Gleisen.
Ein Nachschuss von derselben Position. Unser Zug hat 5 Personenwagen. Sie wurden aus Güterwagen umgebaut. Die ersten drei Wagen sind aus offenen Wagen entstanden. Die letzten beiden Wagen wurden aus geschlossenen Güterwagen gebaut. Die meisten Sitzbänke sind in der Mitte in Längsrichtung angeordnet. Türen gibt es nicht.
Keine Geisterzüge
Die Züge sollen nicht leer fahren. Wir haben 30 Komparsen angeheuert, die für uns den Zug beleben. Ein Komparse hat pro Tag 5000 Kyat, mit Kind 7000 Kyat und mit mehreren Kindern 10000 Kyat verdient. Das sind so ca. 3-6 EUR pro Tag. In Myanmar ist das für nicht körperliche Arbeit ein sehr guter Verdienst. Dazu kommt das Erlebnis Bahnfahrt mit Dampflok, das besonders für die Kinder spannend ist. Statt der angeheuerten 30 Komparsen sind dann 70 Komparsen im Zug. Die wollen natürliche alle bezahlt werden.
Rechts im Bild ist ein Gleisbautrupp unterwegs. Überwiegend Frauen befreien die Gleise von Unrat und reinigen das Schotterbett. Alles ist reine Handarbeit.
Die Signalbrücke mit den Einfahrsignalen auf der Nordseite.
Hier sind die Ausfahrsignale. Beide Signale zeigen “Fahrt Frei” an Die rechten beiden Gleise sind die Hauptstrecke nach Mandalay. Das linke Gleis führt nach Mottama, die Strecke auf der wir in der letzten Woche unterwegs waren. Wenig später wird hier ein Expresszug nach Mottama mit DF.1331 durchfahren.