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Kiboko

Niger

Gerewol

Niger Tag1-3: Agadez

Im Geländewagen­konvoi geht die Reise zum Hotel in Agadez. Die Rei­senden fluten die Hotel­lobby. Die An­gestellten sind über­fordert. Kiboko er­gattert einen Zimmer­schlüssel. Das ge­lingt nicht allen Mit­reisenden. Die Zimmer­losen müssen auf dem Flur schla­fen.

Agadez Stadtzentrum

Am Nachmittag brechen die ein­zelnen Reis­egruppen zur Stadt­besichti­gung auf. Die Gelände­wagen rumpeln durch die staubigen Straßen von Agadez. Die Stadt wurde um 1430 das erste Mal er­wähnt. Im Mittel­alter hatte Agadez rund 30000 Ein­wohner. 2010 lebten hier rund 110000 Men­schen. Zwei Jahre später waren es schon 118000. Heute dürften es noch viel mehr sein. Die Infra­struktur kann mit dem ra­santen Wach­stum nicht schritt­halten. Die Straßen in der Alt­stadt sind Jahr­hunderte alt.

Eine staubige Straße aus hellbraunem Sand. Auf beiden Seiten stehen einstöckige Gebäude aus hellbraunem Lehm. Rechts stehen unter einem Wellblechvordach alte Kühlschränke. Links stehen am Straßenrand grün Kanister. Voraus fahren zwei weiße Pickup Geländewagen. Ein Mann im weißen Gewand sitzt auf der Kante der Ladefläche.
Bild 21: Im Stadtzentrum von Agadez

Moschee

Die wichtigste Sehens­würdig­keit in Agadez ist die Moschee. Sie ist rund 700 Jahre alt. Das Mina­rett ist mit 27m die höchste Struk­tur der Welt aus Lehm­ziegeln. Gebaut wurde das Mina­rett 1844. Es muss aber nach jedem Regen aus­gebessert werden. Die ein­gearbeiteten Holz­knüppel er­leichtern die Re­paratur­arbeiten.

Das Bild zeigt eine Hochformataufnahme eines Zugangs zu einer Moschee mit einstöckigen Gebäuden aus rotbraunem Lehm auf beiden Seiten. Der Gang endet an einem einstöckigen Gebäude mit geöffneter hellblauer Tür. Darüber ragt ein viereckiger Turm aus rotbraunem Lehm auf. Der Turm verjüngt sich leicht nach oben. Auf jeder Seite ragen in waagerechten Knüppelreihen aus der Wand. Sie haben einen Abstand von ungefähr einen halben Meter und sind bis zu 1 Meter lang. Der Turm hat 13 Reihen Knüppel.
Bild 22: Moschee in Agadez mit 27m hohen Minarett aus Lehm

Die Tür zur Moschee steht offen. Kiboko darf ein­treten. Kiboko darf hier sogar die Schuhe an­behalten.

Die Räume sind sehr nie­drig und schlicht. Die Tür­durch­brüche sind noch viel niedriger. Hinter der näch­sten Tür führt rechts zu einer sehr steilen Treppe auf das Dach. Die Aus­sicht von dort ist nicht so spek­taku­lär. Besser ist die Aus­sicht vom Mina­rett. Der Auf­gang ist nicht nilpferd­gerecht aus­gebaut. Kiboko bleibt schon in der ersten Kurve stecken. Kiboko hat spon­tan auf einen Auf­stieg ver­zichtet.

Das Bild zeigt einen Innenansicht einer Moschee mit braunem Boden. Hellen Wänden mit beigen Dreckflecken. Die Wände haben im Bodennähe einen hellblauen Zierstreifen. Voraus und an den Seiten sind rechteckige Durchbrüche durch dicke Lehmwände. Die Durchbrüche sind ungefähr 1,3 Meter hoch. An einer einfachen Holzdecke aus Knüppeln hängt ein weißer Deckenventilator.
Bild 23: Innenansicht der Moschee

Sultanpalast

Neben der Moschee ist der Sultan­palast. Seit Ende des 13. Jahr­hunderts ist Agadez Zen­trum eines Sulta­nats. Das Grund­stück wird auch heute noch von der Sultan­familie ge­nutzt und be­wohnt.

Das Bild zeigt ein zweiflügliges, geöffnetes, hellblaues Metalltor in einer Durchfahrt. Dahinter ist ein Hof mit einem einstöckigen Gebäude aus rotbraunem Lehm mit hellbauen Fenstern und hellblauer Tür. Daran hängen zwei Satellitenschüsseln.
Bild 24: Innenhof im Sultanpalast

Der Sultanpalast stammt von 1449. Damals war er das erste Gebäude aus Lehm­ziegeln in Agadez. Der Palast wurde mit tür­kischer Hilfe res­tauriert. Die Türkei hat als reiches, mus­limisches Land ein hohes An­sehen im Niger.

Das Bild zeigt ein dreistöckiges Gebäude aus rotbraunem Lehm. An der Dachkannte sind dreieckige Zinnen. Links ist eine zweiflüglige, hellblaue Tür. In den beiden Stockwerken darüber sind jeweils eine Reihe von Fenstern, die mit hellblauen Laden verschlossen sind. Der Platz davor besteht aus rotbraunem Lehmboden.
Bild 25: Sultanpalast

Der alte Sultanpalast wird von modernen Ge­bäuden flan­kiert.

Das Bild zeigt ein einstöckiges, modernes Gebäude mit vergitterten Fenstern. Über dem Eingang ist die Nachbildung eines kleinen Minaretts. Direkt vor dem Gebäude wachsen grüne Büsche, die kunstvoll geschnitten sind. Im Vordergrund laufen sechs Mädchen mit weißen und braunen Gewändern.
Bild 26: Moderner Sultanpalast

Der erste Tourist

Der Niger wird selten von Touristen be­reist. Kiboko ist hier nicht der erste Tourist. Er ist auch nicht der erste Tourist aus Deutsch­land. Diese Ehre wird Heinrich Barth zu­teil. Er war schon im Oktober 1850 in Agadez. Da­mals war die An­reise von Tri­poli müh­seliger. Ob für Kiboko am Hotel auch eine Gedenk­tafel auf­gestellt wird?

Das Bild zeigt eine golden lackierte Metalltafel mit teilweise abgeblätterten Farbe mit der Aufschrift: ICI RÈSIDA, Du 9 au 30 Octobre 1850 se rendant de Tripoli a Kano L'Explorateur Allemand HEINRICH BARTH qui fut le premier Euroüéen Ayant Pénetré Européen. Ayant Pénetré À Agadès.
Bild 27: Gedenktafel für den ersten Deutschen Touristen

In dem Haus hat Heinrich Barth ge­wohnt. Mangels weiterer Touristen brauchte er nicht auf dem Flur schla­fen.

Das Bild zeigt ein einstöckiges, fensterloses Haus aus rotbraunem Lehm. In der Mitte ist eine hellgrüne Tür an einem verzierten Vorbau, die offen steht. Rechts von von der Tür ist eine goldene Gedenktafel. Vor dem Haus sind gemauerte Sitzbänke. Rechts neben dem Haus ist eine Gruppe kleiner Mädchen. Der Platz vor dem Haus besteht aus rotbrauner Erde.
Bild 28: Herberge von Heinrich Barth