Tag 1-2: Grüne Lichter über Tromsø
Thorsten, Annette und Kiboko gehen noch am selben Abend auf Polarlichtjagd. Wir fahren durch die Vororte von Tromsø auf der 858 nach Süden Richtung Tisnes. Mehrfach halten wir kurz. Drei Augenpaare suchen den Himmel ab. Wenn die Polarlichter schwach sind, kann das menschliche Auge keine Farben sehen. Der Himmel zeigt Fifty Shades of Grey. Ein Grauton ist für Polarlichter reserviert. Wir sehen nix und fahren weiter.
Wo sind die Grünen Lichter?
Kiboko verrenkt sich den Hals. Er schielt durch die Seitenscheibe in den Himmel. Es ist eine sternenklare Vollmondnacht. Ein dünnes graues Wolkenband ist am Himmel. Das Wolkenband scheint sich zu bewegen. Die graue Wolke scheint sogar zu flackern. Das ist bei Wolken eher unüblich. Ist das ein Polarlicht oder doch nur eine Reflexion in der Scheibe?
Stop! Stop! Stop!
Kurz vor Tisnes hält Thorsten an einer Bushaltestelle. Hier hat der Schneepflug eine Haltemöglichkeit geschaffen. An einem Berghang ist ein beleuchtetes Haus. Das ist auch ein hübscher Vordergrund für Polarlichter.
Raus aus dem Auto
In Windeseile werden die Stative aufgebaut und die Kameras montiert. Kiboko macht das erste Bild. Treffer! Der graue Streifen am Himmel ist auf dem Bild grün! Das flackernde graue Wolkenband ist ein schwaches Polarlicht.
Kiboko spielt mit Kameraeinstellungen und Belichtungszeiten. Die graue Flackerwolke bewegt sich über das Firmament. Das Licht wird intensiver und hat schon einen grünlichen Schimmer. Wir haben bewusst die Zeit um den Vollmond gewählt. Der Vollmond beleuchtet die Landschaft. Die lange Belichtungszeit macht den Himmel bläulich.
Der Vollmond reflektiert das Sonnenlicht auf die Erde. Die Sterne funkeln mit den Eiskristallen um die Wette. Die Polarlichter werden aktiver.
Das grüne Band am Himmel wird immer intensiver. Es wandert über den Himmel. Das Himmelsfeuer ist entfacht.
Das grüne Band leuchtet. Es bildet einen Vorhang, der über den Himmel gleitet. Der grüne Schleier hat einen violetten Schweif. Kiboko ist total fasziniert und schaut staunend nach oben. Schon die Wikinger haben gestaunt. Sie haben die Polarlichter für reitende Walküren gehalten.
Der Vorhang teilt sich. Jetzt wandern zwei Streifen wandern jetzt über den Himmel. Die Streifen tanzen am Himmel. Kiboko drückt mechanisch immer wieder auf den Auslöser.
Die Polarlichter verlagern sich. Die Lichtbänder laufen über den Himmel. Überall tauchen sie jetzt auf Kiboko weiß nicht mehr in welche Richtung er schauen und fotografieren will. Der Himmel brennt grün. Kiboko baut das Stativ jetzt an der Straße auf.
Plötzlich ist es wieder dunkel. Der Vorhang löst sich auf. Die Vorstellung ist vorbei. Über Tromsø ist noch ein schwacher grüner Schimmer.
Überglücklich fährt Kiboko zurück zum Hotel. Was für ein Start am ersten Abend! Für Kiboko hat sich jetzt schon die Reise gelohnt. Aber wir haben noch 9 weitere Nächte.