Madagaskar Tag 5-6: Tolongoina
Auf der letzten Etappe der Bahnreise steht Kiboko wieder im Eingangsbereich des erste Klasse Wagens. Jemand sitzt im Eingang. Aber Kiboko kann über den Kopf hinweg fotografieren.
Felder
Die Reisfelder stehen alle unter Wasser. Teilweise stehen schon die ersten Reispflanzen. Hier ist es besonders feucht. Im Stau der Berge regnen sich die feuchten Luftmassen vom Indischen Ozean ab. Mehrere Ernten sind im Jahr möglich. Der Regenwald wurde bereits zu Holzkohle verarbeitet und verheizt.
Tag der offenen Tür
Im Eingangsbereich ist Schild mit Inschriften in Deutsch, Englisch und Französisch. Auf dem Schild seht: Nicht öffnen bevor der Zug hält. Das Schild hatte in der Schweiz seine Berechtigung. In Madagaskar ist es reine Dekoration.
Die Türen lassen sich nicht öffnen. Sie lassen sich auch nicht schließen. Die Türen sind nicht vorhanden. Sie wurden entfernt. Nur noch die Scharniere ragen aus der Seitenwand. Wir sind im Wagen der ersten Klasse. Der Wagen hat für den erhöhten Komfort eine madagassische Klimaanlage erhalten. Durch den Abbau der Türen weht immer ein Luftzug durch den Wagen.
Tolongoina
Der nächste Halt ist Tolongoina. Hier ist die Endstation für Kiboko. Der Zug wird noch rund 100km bis zum Indischen Ozean fahren. Auch in Tolongoina sind wieder viele Menschen auf dem Bahnsteig. Säcke warten auf die Verladung in den Gepäckwagen.
Rangieren
Die Lok wird abgekuppelt. Auf dem Nebengleis wird ein Flachwagen verschoben. Ein gedeckter Güterwagen abgeholt. Anschließend werden die Wagen wieder auf dem Nebengleis abgestellt. So ganz versteht Kiboko die Aktion nicht. Der gedeckte Güterwagen steht jetzt in der Nähe des Bahnhofsgebäudes. Eventuell soll er dort beladen werden. Dann kann er morgen vom Gegenzug mitgenommen werden. Büsche und Bäume ragen ins Nebengleis. Das stört die Eisenbahner nicht. Die Lok hat genug Kraft um alles beiseite zu schieben.
Die Gleislage auf der Stecke ist schon abenteuerlich. Das Nebengleis ist nicht besser. Einzelne Schienen sind abgesackt. Wagen und Lok rumpeln über die Hindernisse. Das hier nichts entgleist ist ein kleines Wunder.
Abfahrt
Die Lokomotive hat das Abenteuer auf dem Nebengleis überstanden. Jetzt setzt sie sich wieder vor dem Zug.
Röhrend setzt die Lokomotive den Zug in Bewegung. Der Zugführer sieht Kiboko. Er winkt Kiboko zu. Kiboko soll einsteigen. Kiboko winkt zurück und macht keine Anstalten einzusteigen. Dann bremst der Lokführer den Zug wieder ab. Der Zugführer redet mit Händen und Füßen. Kiboko soll jetzt einsteigen. Vielen Dank. Kiboko hat sein Ziel erreicht. Kiboko gestikuliert mit Händen und Füßen. Der Zugführer versteht. Der Zug des Lebens fährt ab. Schaukelnd verlässt er Tolongoina. Gute Reise!