Foto-
Kiboko

Namibia

Wüste und wilde Tiere

Namibia Tag 9-3: Himbadorf bei Kamanjab

Weiter geht es auf der asphaltierten Straße. An einem unscheinbaren Abzweig landen wir im Busch.

Besuch im Himbadorf

Der Volksstamm der Himbas hat noch eine uralte Kultur bewahrt. Sie haben noch niemals einen Weißen gesehen. Die Feinde landen bestimmt noch im Koch­topf oder werden den Ahnen ge­opfert. Bei der Ein­fahrt auf das Gelände sieht Kiboko schon die erste Himba-Dame. Sie gibt das tak­tisches Zeichen – Daumen zum Mund: „Gluck-Gluck“! Die wollen also Weiß-Bier aus uns machen.

Letzte Vorbereitungen

Auf der Camp-Site verd­rücken wir unsere Lunch­pakete. Henkers­mahl­zeit! Anschließend bekommen wir noch einen Crash­kurs in Kommu­nikation. Wir lernen das Begrüßungs­ritual der Himba. Dann lernen wir die Frage „Wie geht es Dir?“ und die Antwort „Gut“. Würde Kiboko den Koch­topf ent­gehen, wenn Kiboko wüsste wie „miserabel“ oder „Schweinegrippe“ in der Sprache der Himba heißt? Warum lernen wir das Begrüßungs­ritual aber nicht das Abschieds­ritual? Ob es keinen Ab­schied für uns geben wird?

Dann gehen wir zum Himba Dorf. Ab jetzt gibt es kein zurück. Kiboko greift seine Knips­kisten und stellt die Bild­rate auf „Feuer­stoss“. Wenn Kiboko schon nicht das Ende ver­hindern kann, kann es so für die Nach­welt doku­mentiert werden.

Audienz beim Himbachef

Als erstes sehen wir einen grimmig drein­schauenden, stolzen Krieger mit kleinem Bäuch­lein. Er trägt eine rote Mütze mit der Auf­schrift „Levis“. Er ist hier bestimmt der König.

Mann mit roter Mütze und weißer Perlenkette um den Hals.
Bild 277: Er ist der Chef

Seine Hoheit lässt über den Über­setzer fragen, warum Kiboko so einen dicken Bauch hat? Der hat sofort er­kannt, dass man aus dem Nil­pferd viel „Weiß-Bier“ brauen kann. Kiboko erklärt ihm, dass das ein Bier­bauch ist. Wenn er auch viel Bier trinkt, sieht er bald so aus wie Kiboko. Wir lachen. Dann wirkt er nach­denk­lich. Bevor er Kiboko packen kann, geht der lieber zu den Mädels.

Drei Frauen sitzen vor einer Hütte im Schatten. Einem kleinen Jungen wird gerade zu trinken gegeben.
Bild 278: Die Damen warten schon auf Kiboko

Modell-Shooting mit Himbadamen

Die sind Kiboko deutlich sym­pathischer. Immer wieder wird Kiboko auf­gefordert von ihnen Fotos zu machen. Das ist wie beim Modell-Shooting. Dann wollen die Damen auch die Fotos auf dem Kamera­monitor sehen. Das macht beiden Seiten sehr viel Spaß. Bei jedem Foto wird die Kamera an­getatscht. Sie nimmt zu­nehmend die rot­braune Farbe der Himbas an. Auf der Linse bildet sich eine Schicht aus Staub und Fett. Auch Hemd und Hose werden rot­braun. Den Himba-Geruch haben sie auch schon! Bald ist Kiboko auch ein Himba.

Dabei sind ein paar eindrucks­volle Porträts der Himba Damen ent­standen. Wie lange wird diese Kultur er­halten bleiben?

Eine Himbafrau mit langen Zöpfen zeigt Ihren kleinen Jungen. Der schreit laut.
Bild 279: Der Kleine will nicht fotografiert werden
Ein kleiner Junge mit einer Einzopffrisur sitzt bei Mama im Schatten vor der Hütte.
Bild 280: Die Jungen tragen einen Zopf der ins Gesicht baumelt
Eine junge Frau mit gedrehten Zöpfen, Hörner auf dem Kopf und Ringen um den Hals.
Bild 281: Die Himbadamen tragen einen rötlichen Hautschutz aus rotem Steinpulver vermischt mit Butterfett.
Proträt einer Himbafrau im seitlichen Abendlicht.
Bild 282: Die Haare sind zu Zöpfen geflochten und mit dem Steinpulver-Butterfett-Gemisch umschlossen.

Fünf Rinder für Maria

Kiboko wird gefragt, ob er ver­heiratet ist. So ein Himba-Mädel gibt es schon für fünf Rinder. Das klingt ver­lockend. Wenn man bedenkt, was bei uns schon alleine ein goldener Ring kostet. Dazu kommen die Betriebs­kosten, wie dreimal wöchent­licher Schuh­kauf und der Frisör­besuch. Die Himbas sind bar­fuss! Die Himba­mädels stehen auch nicht morgens vor dem prall­gefüllten Wäsche­schrank und jammern ich habe nix anzu­ziehen. Die gehen einfach oben ohne und gut ist! Den Schmuck machen sie sich aus selber.

Zwei junge Himbafrauen stehen an der Tür einer strohgedeckten Lehmhütte.
Bild 283: Zwei junge Frauen posieren vor ihrem Haus

Die Maria flirtet schon. Wo bekommt Kiboko jetzt nur die Rinder her? Ob sie Kiboko als Rindvieh in Zah­lung nehmen. Dann braucht Kiboko nur noch vier? Maria würde für Kiboko ein Haus bauen, Essen kochen und ihn glück­lich machen. Kiboko bräuchte nur noch unter einem Baum liegen und Bier trinken, während das Vieh sich am Dornen­gestrüpp satt frisst.

Porträt einer jungen Himbafrau.
Bild 284: Maria lächelt Kiboko an