Gabun, Tag 5-5: Zugfahrt Libreville - Lopé
Unser "Guide" holt uns vom Yachthafen ab und bringt uns direkt zum Bahnhof. Er heuert zwei Gepäckträger an, die uns betreuen sollen. Dann macht er sich aus dem Staub.
Am Bahnhof
Die Gepäckträger wickeln unsere Rucksäcke in Frischhaltefolie ein. Dann geht es zur Gepäckaufgabe. Das Gepäck darf in Libreville nicht mit in den Eisenbahnwagen genommen werden. Es sind 2400 CFA für den Gepäcktransport und nochmal 2000 CFA für die Gepäckträgerdienste fällig. Dann machen sich auch die Gepäckträger aus dem Staub. Wir hängen mit mehreren hundert Leuten am Bahnhof herum. Der Bahnsteig ist vergittert. Wir dürfen den Bahnsteig nicht betreten. Nach mehreren Stunden Warterei wird die Menschenmasse unruhig. Es bildet sich eine Schlange. Die Schlange reicht bis weit vor das Bahnhofsgebäude. Wir stellen uns brav an. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir an die Reihe. Fahrkarte, Pass und Visum werden geprüft! Es öffnet sich eine Tür im Gitterzaun. Wir dürfen den Bahnsteig und den Wagen erster Klasse besteigen.
Kiboko steigt gleich wieder aus. Kiboko macht ein paar Bilder auf dem Bahnsteig. Dabei erregt Kiboko schon die volle Aufmerksamkeit vom Sicherheitspersonal. Fotografieren verboten.
Am Ende des Bahnsteigs ist es finster, wie im "Bärenarsch". Leider erlaubt mir das Sicherheitspersonal nicht bis vor die Lok gehen. Gerne hätte ich den ganzen Zug fotografiert. Nach einiger Diskussion mit Händen und Füßen, Dummstellen und "Frechheit-Siegt" gelingt Kiboko wenigstens ein Foto der Lok von hinten. Das Sicherheitspersonal glaubt nicht, dass Kiboko bei der Dunkelheit fotografieren kann. D700, f1/2.8, ISO 3200, 1/6s, -2,5 Belichtungsstufen, freihand.
Die Zuglok hört auf den Namen CC405.
Im Zug
Der Zug ist sehr komfortabel. Die Klimaanlage zeigt ihr ganzes Können. So rollen wir in einer erstklassigen Tiefkühltruhe durch das nächtliche Gabun.
Einschlafen dürfen wir nicht. Wir müssen auf halber Strecke in Lopé aussteigen. Kiboko hat die Fahrzeiten und Haltestationen in Libreville vom Fahrplan abfotografiert. Dummerweise hält der Zug auch an Stationen, an denen kein Halt vorgesehen ist. Haltestellenzählen liefert das falsche Resultat. Bei einem Halt steht die Lok am beleuchteten Bahnhofsgebäude. Dann folgen der Generator- und die Gepäckwagen. Der Wagen erster Klasse steht bereits in der Dunkelheit. Die Bahnhofsnamen sind erst zu sehen, wenn der Zug bereits wieder fährt. Gegenüber dem Fahrplan hat der Zug auch schon über eine Stunde Verspätung. Die Fahrzeiten auf dem Fahrplan passen auch nicht mehr. Bei jedem Halt springen wir auf und wollen aussteigen. Aber nette Mitreisende halten uns zurück.
Das ist noch nicht Lopé. Erstaunlich woher die das wissen. Kiboko sieht draußen nur schwarze Nacht.
Ankunft in Lopé
Um 2 Uhr morgens kommen wir in Lopé an. Am Gepäckwagen erhalten wir unser Gepäck. Dank der Frischhaltefolie ist es auch nicht verdorben. Wir besteigen einen offenen Geländewagen. Vier weitere Touristen - es gibt sie tatsächlich in Gabun - steigen zu. Sie werden auf andere Hotels verteilt. Gegen 3 Uhr morgens sind wir im Hotel Lopé.
Den Hotelmanager holen wir aus dem Schlaf. Die Rezeption ist mit vielen Tieren bemalt.
Das weckt Erwartungen. Es macht Lust auf den tierreichsten Park in Gabun. Der Park hat eine Mischung aus Berge, Flüsse, große Savannengebiete und Regenwald. Die Grenze zwischen Regenwald und Savanne ist besonders tierreich. Es leben 45 große Säugetierarten im Park. Waldelefanten, Waldbüffel, Leoparden, viele Ducker bis hin zum Flachlandgorilla und Mandrill kommen hier vor. Natürlich wollen wir um Sechs Uhr auf die erste Pirschfahrt gehen!