Iran, Tag 10: Im Elburs-Gebirge bei Firuzkouh
Die Bahnlinie durch das Elburs-Gebirge führt von über 2130m über NN auf wenige Kilometer Luftlinie runter auf ca. 20m unter NN. Dabei wird die Bahnstrecke über zahlreiche Schleifen, Achten und Kehrtunnel geführt.
Brücke von Veresk
Die spektakulärste Brücke ist bei Veresk. Unterhalb der Brücke ist noch die Hilfskonstruktion für das Baugerüst vorhanden. Die Brücke ist 273m lang. Der Hauptbogen hat eine Spannweite von 66m und überspannt die Schlucht in 110m Höhe. Als der Schah die Strecke zum ersten Mal befahren hat, war er unsicher, ob die Brücke hält. Der Überlieferung nach, wurde der österreichische Baumeister Walter Aigner gezwungen, sich mit Familie unter die Brücke zu stellen, während der Schah im Zug darüberfuhr. Wir haben uns neben die Brücke gestellt, während ein Schnellzug mit zwei Siemensloks (IR22) darüberfährt.
Da es hier so schön ist, warten wir noch auf einen Güterzug mit 60-969 (GT26CW-2) und 40-142 (G22W). Auch dieser Zug fährt talwärts zum Kaspischen Meer.
Es folgt noch ein weiterer Personenzug mit 60-974 und 40-153. Wir nehmen mit dem Reisebus die Zugverfolgung auf. Dabei werden wir durch eine Polizeikontrolle abrupt gestoppt. Trotzdem gelingt es noch den Personenzug und sogar den vorausfahrende Güerzug mit dem Bus zu überholen. Der Güterzug mit 60-969 (GT26CW-2) und 40-142 (G22W) in der Schleife bei Sorkh Abard.
Wenig später fährt der selbe Zug an der gegenüberliegenden Hangseite.
Kordabad
Am Kaspischen Meer ändert sich das Landschaftsbild. Hier ist alles grün. Im Tal sind Reisfelder und Obstplantagen. Auf den Hügeln ist dichter Wald. Schöne Fotopunkte sind hier aber nur schwer zu finden. Auf gut Glück versuchen wir es im kleinen Ort Kordabad. Kiboko hat die optimale Position noch nicht gefunden, da kommt auch schon ein Güterzug angefahren. Er ist mit den Loks 40-155 (G22W) und 60-969 (GT26CW-2) bespannt. Der Nachschuss ist vielversprechend. Eine Gruppe Frauen hat sich zum Tratschen getroffen. Während in der folgenden Stunde kein Fahrzeug gefahren ist, fährt im entscheidenden Augenblick ein Auto durch das Bild.
Iranische Gastfreundschaft
Im Dorf warten wir noch auf einen überfälligen Personenzug. Eine Haustür geht auf. Ein junger Mann kommt heraus. Er hat eine Karaffe Eiswasser und einen Stapel Pappbecher. Er bietet es uns zum Trinken an. Wenig später kommt er wieder mit einen Tablett voll gebratener Fleischklopse. Dann kommt er mit einen Tablett Orangen. Er ist erst zufrieden, als wir alles aufgegessen haben. Die Iraner sind unglaublich gastfreundlich. Sie freuen sich über jeden Touristen. Wir sollen den Iran in guter Erinnerung behalten. Das ist ihm gelungen. Vielen Dank!
Dann kommt der Personenzug mit einem modernen Triebwagen 409 aus Koreanischer Fertigung.