Foto-
Kiboko

Iran

Mit 16 Zylindern in die Berge

Iran, Tag 1: Sheykhsafi-Tabriz

Das Frühstück im Speisewagen muss leider aus­fallen. Bereits eine halbe Stunde vor der geplanten Ankunfts­zeit erreichen wir unser Ziel. In Sheykhsafi müssen wir aus­steigen. Hier gibt es keinen Bahn­steig. Kiboko springt von der untersten Tritt­stufe ins Schotter­bett. Bevor der Zug abfährt gelingt eine erste Auf­nahme im Bahn­hof.

Nachtzug in Sheykhsafi
Bild 3: Nachtzug in Sheykhsafi

Draisine als Anschlusszug

Sheykhsafi ist eine Bahnarbeiter­siedlung mitten in den Bergen. Hier gibt es keine Ge­schäfte und keine Straßen. Der Ort besteht nur aus ein paar ein­fachen Hütten, Esel­pfade und die Eisen­bahn. Unser An­schluss­zug besteht aus Motor­draisinen der Bahn­arbeiter. Mangels Speise­wagen fährt die Tages­ration in der Kühl­box mit.

Draisine in Sheykhsafi
Bild 4: Draisine in Sheykhsafi

Der Iran ist ein sehr trockenes Land. Das liegt nicht nur an der Wüste und dem Klima, sondern auch am Ver­bot von alkohol­haltigen Ge­tränken. Als Ersatz gibt es koffein­haltige Phos­phor­säure namens "Pipi". Pipi gibt es auch in gelb und weiß.

Pipi-Cola
Bild 5: Pipi-Cola

Die Motordraisine bringt uns an schwer zugängliche Stellen an die Bahn­strecke. Wir steigen aus. Die Draisinen fahren zum nächsten Bahn­hof. Dann warten wir auf die Vorbei­fahrt eines Zuges. Danach holen uns die Draisinen wieder ab und bringen uns zur nächsten Foto­stelle.

Böse Überraschung

Wir steigen an der ersten Fotostelle aus. Überraschung! Bauarbeiten! Die Brücke ist von einem Gerüst um­geben. Der schöne Foto­standpunkt ist vers­chandelt. Kibokos Stimmungs­lage ist wie das trübe Wetter. Durch den Regen der letzten Tage ist der kleine Fluss­lauf stark an­gestiegen. Das Wasser ist braun von den mit­gerissenen Sedi­menten. Die Felder am Fluss sind über­flutet, einige kleine Brücke wurden weg­gespült. Nach einiger Zeit kommt end­lich ein Zug. Es ist ein Arbeits­zug aus einem Wagen, der von der G12 40-16 gezogen wird. Die Lok wurde von General Motors gebaut und ist bereits über 60 Jahre im Dienst.

G12 40-16 mit einen Bauzug bei Sheykhsafi
Bild 6: G12 40-16 mit einen Bauzug bei Sheykhsafi

Wir wandern an der Strecke entlang und suchen uns einen schöneren Foto­stand­punkt. Ein paar Kilo­meter­steine und einen Tunnel weiter rauscht ein Schnell­zug vorbei. Er ist mit einem modernen "Iran Runner" IR22 (1607) von Siemens be­spannt. Die Diesel­loks sind modular auf­gebaut. Sie können später zu Elektro­loks um­gerüstet werden. Das Wetter und die Stimmung ver­bessern sich.

IR22 1607 bei Sheykhsafi
Bild 7: IR22 1607 bei Sheykhsafi

Mit den Draisinen geht es weiter zur nächsten Foto­position. Wegen der Bau­arbeiten an der Strecke sind keine weiteren Züge unter­wegs. Die Draisinen müssen als Foto­motive aus­reichen. Erst am späten Nach­mittag kommt die G12 40-16 mit einem Güter­zug bei Khorasanak zurück.

G12 40-16 bei Khorasanak
Bild 8: G12 40-16 bei Khorasanak

Eine Stunde später folgt ein Personen­zug mit zwei Iran­runnern (1635 und 1630). Der Zug wurde bei Khorasanak an derselben Stelle auf­genommen. Kurz vor dem Tunnel führt eine Stein­bogen­brücke über einen Fluss. Auch diese Brücke wird renoviert. Das Bau­gerüst wird gerade auf­gebaut.

IR22 1635 und 1630 bei Khorasanak
Bild 9: IR22 1635 und 1630 bei Khorasanak

Die Draisinen bringen uns zum nächsten Bahnhof mit Straßen­anschluss. Dort wartet ein Bus. Der bringt uns in ein schickes Hotel in Tabriz. Sofort muss Kiboko wieder auf­fallen. Kiboko liegt im Hotel­foyer auf dem Fuß­boden, um die Decken­leuchte zu foto­grafieren.

Deckenleuchte im Hotel in Tabriz
Bild 10: Deckenleuchte im Hotel in Tabriz