Jordanien Tag 3-2: Tote Meer
Der Bus fährt weiter am Toten Meer entlang nach Süden. Von einem Aussichtspunkt hat Kiboko einen weiten Blick über das tiefblaue Tote Meer. An den Felsen sind schöne Salzkristalle. Aber es gibt keinen Zugang.
Die Frau von Lot
Nicht weit von hier müssen die biblischen Städte Sodom und Gomorrha gewesen sein. Der Überlieferung nach sollen es die Bewohner der Städte sehr wild aus ausschweifend getrieben haben. Gott fand das nicht gut. Er schickte Engel um Lot und seine Familie zu warnen. Sie mussten die Stadt verlassen. Sie durften sich nicht umdrehen. Gott schickte Feuer und Schwefel (oder ein Erdbeben mit anschließender Methangasexplosion, oder einen Meteoriteneinschlag oder ein paar überzählige amerikanische Marschflugkörper), um Sodom und Gomorrha auszuradieren. Das ist ihm so gründlich gelungen, dass man die Reste der Städte bis heute nicht wiedergefunden hat. Das neugierige Weib von Lot hat sich trotz Verbot auf der Flucht umgedreht. Sie ist zur Salzsäule erstarrt. Und da steht sie heute noch.
Kiboko hat sich lieber nicht umgedreht. Der Bus fährt weiter nach Süden. Die Küste wird flacher.
Salzstrand
Wir gehen an den Strand. Der Weg ist schon etwas Besonderes. Wir gehen über Salzgebilde. Das ist nicht ungefährlich, da Salz Hohlräume enthalten kann, die einstürzen können. Das Salz hält. Kiboko gelangt an einem Salzstrand. Kleine Salzplatten säumen den Strand. Das sieht alles sehr fragil aus. Die einzelnen Platten sind aber steinhart.
Ein paar Meter vom Ufer steht ein Teppich von Salznadeln. Aber dieser Teppich ist nicht kuschelweich. Er ist ideal für Fakire. Die Nadeln sind steinhart. Sie halten auch ein Nilpferd aus.
Näher am Wasser bildet das Salz andere Strukturen und Muster. Dieses Muster erinnert Kiboko an den Stadtplan von Amman.
Strandgut
Strandgut und Steine werden durch eine Salzkruste überzogen. Die Wellen vom Toten Meer lassen das Wasser hochspritzen. Das Wasser verdunstet und das Salz überzieht die Strukturen. Aus gut informierten Kreisen soll es sich hier um eine chinesische Touristin handeln, die den Untergang von Sodom und Gomorrha als Selfie festhalten wollte.
Eine Baumwurzel wird zur Salzskulptur.
Das Tote Meer ist nicht ganz tot. Neben ein paar exotischen Mikroorganismen beleben Plastikflaschen, Autoreifen und Unrat aller Art das Tote Meer. Wenn es mal regnet, gelangt der Müll aus Palästina, Israel und Jordanien über die Wadis in das Tote Meer.