Jordanien Tag 3-1: Wadi Mujib
Der Reiseleiter will uns erst gegen 10:30 aus dem Touristenknast herausholen. Da die Sonne hinter den Bergen aufgeht, verzichtet Kiboko auf eine morgendliche Fototour. Die erste Nacht ohne Autotröte und ohne Muezzin nutzt Kiboko zum Ausschlafen.
Besucherzentrum
Der Wadi Mujib Nationalpark ist der tiefste Nationalpark der Welt. Der Ausgang des Canyons liegt auf -410m. Ein Besucherzentrum regelt den Zugang zum Nationalpark. Eine Dachkonstruktion aus Rohren und Stoffquadraten sorgt für ein interessantes Licht- und Schattenspiel.
Im Besucherzentrum gibt es die Ausrüstung für eine Wanderung durch den Canyon. Kiboko braucht aber keine Ausrüstung und möchte nur einen Kamerablick in den Wadi Mujib riskieren.
Grand Canyon Jordaniens
Herzstück des Nationalparks ist der Wadi Mujib. Hier hat sich der schon in der Bibel erwähnte Fluss Arnon tief in das Bergland eingefressen.
Der Zugang vom Besucherzentrum erfolgt über eine Brückenkonstruktion am Felshang. Kiboko blickt in den Wadi Mujib. Mehrere Reisegruppen mit Schutzanzügen sind bereits im Canyon unterwegs. Teilweise steht das Wasser im Canyon brusthoch. Wer einen Fotoapparat mitnehmen will, braucht einen wasserdichten Transportschutz oder eine wasserdichte Outdoorknipse.
Der Fluss wird am Ende des Canyons aufgestaut. Das Wasser wird in einer Wasserleitung eingespeist. Im wasserarmen Jordanien ist jeder Tropfen kostbar. Umso spektakulärer muss die nasse Wanderung durch den Canyon sein. Bei der nächsten Fotoreise soll hier eine Wanderung eingeplant werden.
Vogelfotografie
An den Steinwänden sitzen schwarze Vögel. An den Seiten haben sie an den Flügeln einen braunen Streifen. Deren Hauptaufgabe besteht darin den Sandstein mit ihren Hinterlassenschaften zu verzieren. Es ist einfach die Vögel dort zu fotografieren. Aber zwischen den Häufchen sehen die Vögel beschissen aus. Zur Freude der Fotografen flattern sie oft im engen Wadi herum. Dann zeigen sie im Flug ihre orange-braunen Flügel.
Eine weitere Vogelart ist im Wadi Mujib aktiv. Die Schwalben fliegen mit großer Geschwindigkeit an den Felswänden entlang. Kiboko will unbedingt ein Bild von so einen Vogel haben. Wenn Kiboko die Schwalbe im Sucher sieht und sie sogar scharf ist, ist sie beim Abdrücken nicht mehr auf dem Bild. Kiboko schießt Salve für Salve. Die Reisegruppe wird schon unruhig. Kiboko bleibt hartnäckig. Die Reisegruppe ist schon weg. Kiboko gibt nicht auf. In wenigen Minuten sind über 500 Klicks auf der Kamera. Fast alle Bilder zeigen keinen Vogel, einen unscharfen Vogel, den Schatten eines Vogels, Schwanz- oder Flügelspitzen. Aber ein einziges Foto ist ein Treffer.