Madagaskar Tag 2-3: Lemuren Andasibe-Mantadia Nationalpark
Der Guide drängt zum Aufbruch. Eine weitere Lemurenart ist ganz in der Nähe. Nach kurzer Suche finden wir eine Gruppe Brauner Makis (Common Brown Lemur). Auch sie sitzen hoch oben in den Bäumen und sind nur schwer zu fotografieren. Die Braunen Makis sind aber neugieriger und schauen Richtung Kiboko und in die Kamera.
Kiboko ist mit dem Bild noch nicht zufrieden und schlängelt sich weiter durch das Grünzeug an einem Hang entlang. Zwischen dem Blattwerk gibt es eine kleine Lücke. Hier sind der Hintergrund und das Licht besser.
Aus dieser Position lässt sich leider nur ein Lemur fotografieren. Stimmengewirr im Hintergrund kündigt eine weitere Touristengruppe an. Die Lemuren verstecken sich im Dickicht.
Auf dem Hauptweg
Der Guide läuft weiter schnellen Schrittes über den Waldweg durch den Park. Wir wollen die anderen Reisegruppen abschütteln. Neben dem Waldweg ist hier scheinbar undurchdringliches Dickicht. Dann verschwindet der Guide im dichten Regenwald. Kiboko soll hier auf ihn warten.
Durch das Dickicht
Wenig später ist der Guide zurück. Er hat Lemuren gefunden. Kiboko soll ihm folgen. Jetzt dringt Kiboko durch das undurchdringliche Dickicht. Kiboko bahnt sich seinen Weg. Schlingpflanzen ringeln sich um die Füße und greifen nach den Beinen. Immer wieder kommt Kiboko aus dem Tritt. Der Arm mit der großen Kamera fädelt im Grünzeug ein und bleibt stecken. Mit der anderen Hand versucht Kiboko das Gesicht vor zweigen und Blättern zu schützen. Die Brille beschlägt. Kiboko ist schweißgebadet. An einem Steilhang wird es etwas lichter. Hier klammern sich kleine braungraue Lemuren an die Baumstämme.
Hüpf, Hüpf, Hurra!
Es sind Östliche Bambuslemuren (Eastern Lesser Bamboo Lemur).
Die Lemuren sind nur ca. 30cm groß, 1kg schwer und sehr agil.
Sie hüpfen von einem Baumstamm zum nächsten.
Kiboko nimmt die Verfolgung auf.
Es geht einen Steilhang runter.
Endlich sitzt ein Bambuslemur ruhig an einem Ast.
Kiboko sucht nach einer freien Schusslinie für die Kamera.
Aber bevor Kiboko ein Bild machen kann, hüpft der Lemur einfach weiter.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Kiboko folgt wieder am Steilhang.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Jetzt muss Kiboko den Steilhang wieder hoch.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Kiboko ist schon aus der Puste. Dann geht es am Hang wieder runter.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Und wieder hoch.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Die Nerven von Kiboko liegen langsam blank.
Hurra!
Es gelingt das erste halbwegs brauchbare Bild auch wenn noch ein Blatt vor dem Lemur ist.
Der Guide ist ebenfalls sehr engagiert. Nur dauert es noch mehr Zeit, bis Kiboko an der Stelle vom Guide ist. Dann hat der Guide eine andere Sichtweise auf die Lemuren. Freie Sicht, schräg von unten in den Hintern, ist für Ihn ein gutes Bild. Das reicht Kiboko nicht. Der Lemur soll wenigstens in die Kamera blicken.
Die Kommunikation mit meinem Guide bleibt nicht unbemerkt. Zwei italienische Reisegruppen mit Guides und Übersetzern brechen durch das Unterholz. Jetzt wird es ungemütlich. Die Verfolgung der Bambuslemuren wird immer schwieriger. Die wenigen potentiellen Fotostellen im dichten Unterholz sind bereits von anderen Leuten besetzt, die mit ihrer Ritsch-Ratsch-Klick schneller unterwegs sind. Kiboko gelingt noch ein Bild durch dichtes Blattwerk. Das Bild hat etwas Mystisches. Die unscharfen Blätter im Vordergrund werden als diffuse Flecken abgebildet.
Hier wird Kiboko nicht mehr viel Glück haben. Es wird Zeit für einen Standortwechsel.