Foto-
Kiboko

Madagaskar

Auf den Spuren der Lemuren

Madagaskar Tag 2-3: Lemuren Andasibe-Mantadia Nationalpark

Der Guide drängt zum Auf­bruch. Eine weitere Lemurenart ist ganz in der Nähe. Nach kurzer Suche finden wir eine Gruppe Brauner Makis (Common Brown Lemur). Auch sie sitzen hoch oben in den Bäumen und sind nur schwer zu foto­grafieren. Die Braunen Makis sind aber neugieriger und schauen Richtung Kiboko und in die Kamera.

Zwei braune Lemuren mit orangenen Augen sitzen auf dünnen Zweigen und schauen in die Kamera
Bild 59: Braune Maki: Guck mal! Da kommt ein Nilpferd mit großer Kamera

Kiboko ist mit dem Bild noch nicht zu­frieden und schlängelt sich weiter durch das Grün­zeug an einem Hang ent­lang. Zwischen dem Blatt­werk gibt es eine kleine Lücke. Hier sind der Hinter­grund und das Licht besser.

Ein brauner Lemur mit orangenen Augen sitzt auf einem Ast in der Sonne und schaut mit großen orangenen Augen.
Bild 60: Brauner Maki

Aus dieser Position lässt sich leider nur ein Lemur foto­grafieren. Stimmen­gewirr im Hinter­grund kündigt eine weitere Touristen­gruppe an. Die Lemuren ver­stecken sich im Dickicht.

Auf dem Hauptweg

Der Guide läuft weiter schnellen Schrittes über den Wald­weg durch den Park. Wir wollen die anderen Reise­gruppen ab­schütteln. Neben dem Wald­weg ist hier scheinbar un­durch­dringliches Dickicht. Dann ver­schwindet der Guide im dichten Regen­wald. Kiboko soll hier auf ihn warten.

Blick auf dem Weg von der Seite. Dahinter ist das undurchdringliche Dickicht des Regenwaldes
Bild 61: Weg durch den Regenwald

Durch das Dickicht

Wenig später ist der Guide zurück. Er hat Lemuren gefunden. Kiboko soll ihm folgen. Jetzt dringt Kiboko durch das un­durch­dringliche Dickicht. Kiboko bahnt sich seinen Weg. Schling­pflanzen ringeln sich um die Füße und greifen nach den Beinen. Immer wieder kommt Kiboko aus dem Tritt. Der Arm mit der großen Kamera fädelt im Grün­zeug ein und bleibt stecken. Mit der anderen Hand ver­sucht Kiboko das Gesicht vor zweigen und Blättern zu schützen. Die Brille beschlägt. Kiboko ist schweiß­gebadet. An einem Steil­hang wird es etwas lichter. Hier klammern sich kleine braun­graue Lemuren an die Baum­stämme.

Hüpf, Hüpf, Hurra!

Es sind Östliche Bambus­lemuren (Eastern Lesser Bamboo Lemur). Die Lemuren sind nur ca. 30cm groß, 1kg schwer und sehr agil. Sie hüpfen von einem Baum­stamm zum nächsten. Kiboko nimmt die Ver­folgung auf. Es geht einen Steil­hang runter. Endlich sitzt ein Bambuslemur ruhig an einem Ast. Kiboko sucht nach einer freien Schuss­linie für die Kamera. Aber bevor Kiboko ein Bild machen kann, hüpft der Lemur einfach weiter.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Kiboko folgt wieder am Steilhang.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Jetzt muss Kiboko den Steilhang wieder hoch.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Kiboko ist schon aus der Puste. Dann geht es am Hang wieder runter.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Und wieder hoch.
Hüpf, Hüpf, Hüpf, ...
Die Nerven von Kiboko liegen langsam blank.
Hurra!
Es gelingt das erste halb­wegs brauch­bare Bild auch wenn noch ein Blatt vor dem Lemur ist.

Ein kleiner graubrauner Lemur sitzt auf einem Ast am Baumstamm und blickt mit großen Augen in die Kamera. Ein Auge wird durch ein Blatt verdeckt
Bild 62: Hurra, das erste Bild vom Bambuslemur

Der Guide ist eben­falls sehr engagiert. Nur dauert es noch mehr Zeit, bis Kiboko an der Stelle vom Guide ist. Dann hat der Guide eine andere Sicht­weise auf die Lemuren. Freie Sicht, schräg von unten in den Hintern, ist für Ihn ein gutes Bild. Das reicht Kiboko nicht. Der Lemur soll wenigstens in die Kamera blicken.

Graubrauner Lemur hinter Ästen blickt über die Schulter
Bild 63: Schulterblick eines Bambuslemurs

Die Kommunikation mit meinem Guide bleibt nicht un­bemerkt. Zwei italienische Reise­gruppen mit Guides und Über­setzern brechen durch das Unter­holz. Jetzt wird es un­gemütlich. Die Ver­folgung der Bambus­lemuren wird immer schwieriger. Die wenigen potentiellen Foto­stellen im dichten Unter­holz sind bereits von anderen Leuten be­setzt, die mit ihrer Ritsch-Ratsch-Klick schneller unterwegs sind. Kiboko gelingt noch ein Bild durch dichtes Blatt­werk. Das Bild hat etwas Mystisches. Die un­scharfen Blätter im Vorder­grund werden als diffuse Flecken ab­gebildet.

Porträt eines graubraunen Lemurs. Blätter in der Sichtlinie erzeugen einen unscharfen Vordergrund.
Bild 64: Mystischer Bambuslemur

Hier wird Kiboko nicht mehr viel Glück haben. Es wird Zeit für einen Stand­ort­wechsel.