Madagaskar Tag 2-4: Lemuren Andasibe-Mantadia Nationalpark
Die nächste Lemurengruppe ist schnell gefunden. Es sind Diademsifaka (Diademed Sifaka). Nach dem Indri sind sie die zweitgrößten Lemuren. Sie leben in kleinen Familienverbänden.
Sifaka mit Halsband
Tiere der Gruppe tragen einen Sender um den Hals. Bereits 2004 wurden die ersten Gruppen aus anderen Waldgebieten in den Nationalpark umgesiedelt. Durch Brandrodung und Abholzung verschwindet der Regenwald in Madagaskar. Dabei nehmen die Madagassen auch keine Rücksicht auf Schutzgebiete und den darin lebenden Tieren. Das große zusammenhängende Regenwaldgebiet im Osten verschwindet zu immer kleineren Waldinseln. Die Inseln schrumpfen und bieten nicht mehr genügend Lebensraum für die Lemuren. Für die restlichen Lemuren in einer Insel reicht der Genpool nicht mehr aus. Daher werden sie in größere Gebiete, wie dem Andasibe Nationalpark umgesiedelt. 2014 folgte eine weitere Umsiedlungsaktion.
Die Diademsifakas sind die buntesten Lemuren. Damit sind sie sehr fotogen. Nur das hässliche Halsband findet Kiboko an Wildtieren nicht so fotogen. Daher verlassen wir die Sifakas bevor andere Touristengruppen eintreffen.
Dschungel
Guide und Kiboko stapfen weiter durch den Regenwald. Dünne Baumstämme stehen dicht an dicht. Überall können sich hier kleine nachtaktive Lemuren verstecken. Wie soll man die nur finden?
Wollmaki
Mein Guide hat von einem anderen Guide einen Hinweis bekommen. Nach kurzer Suche findet er im dichten Blattwerk das Versteck von Wollmakis. Die Östlichen Wollmaki (Eastern Woolly Lemur) ist nachtaktiv. Im dunklen Blätterversteck verschlafen sie den Tag. Es ist nur ein Fellknäuel im Baum zu erkennen. Aber mit etwas Geduld macht ein Wollmaki kurz die Augen auf und beobachtet das Treiben unter seinem Baum.
Im Nachbarbaum verschlafen zwei weitere Östliche Wollmakis den Tag. Auch sie sind nur ganz schwer in ihrem Versteck zu fotografieren. Kurz schauen sie Kiboko an, dann sind die Augen wieder zu.
Besser Bilder sind hier nicht mehr möglich. Kiboko möchte die nachtaktiven Tiere nicht länger stören. Bevor unsere Anwesenheit die italienischen Touristengruppen anlockt, verlässt Kiboko den Ort, damit die Wollmakis in Ruhe weiterschlafen können.
Rotbauchmaki
Ein dunkler Fleck auf einem Ast im grünen Blätterdach des Regenwaldes verrät sie. Zwei Rotbauchmakis (Red-bellied Lemur) kuscheln auf einem Ast miteinander. Sie sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Die beiden halten gerade ihren Mittagsschlaf. Ein Rotbauchmaki schaut kurz zu Kiboko herunter. Auch der zweite schaut mal kurz. Aber beide schauen nicht gleichzeitig in die Kamera.