Foto-
Kiboko

Madagaskar

Auf den Spuren der Lemuren

Madagaskar Tag 2-4: Lemuren Andasibe-Mantadia Nationalpark

Die nächste Lemuren­gruppe ist schnell gefunden. Es sind Diademsifaka (Diademed Sifaka). Nach dem Indri sind sie die zweit­größten Lemuren. Sie leben in kleinen Familien­verbänden.

Ein weiß-grau-orangener Lemur sitzt auf einen wagenrechten Ast und schaut in die Kamera
Bild 65: Diadem Sifaka

Sifaka mit Halsband

Tiere der Gruppe tragen einen Sender um den Hals. Bereits 2004 wurden die ersten Gruppen aus anderen Wald­gebieten in den National­park um­gesiedelt. Durch Brand­rodung und Ab­holzung ver­schwindet der Regen­wald in Madagaskar. Dabei nehmen die Madagassen auch keine Rück­sicht auf Schutz­gebiete und den darin lebenden Tieren. Das große zu­sammen­hängende Regen­wald­gebiet im Osten ver­schwindet zu immer kleineren Wald­inseln. Die Inseln schrumpfen und bieten nicht mehr genügend Lebens­raum für die Lemuren. Für die rest­lichen Lemuren in einer Insel reicht der Gen­pool nicht mehr aus. Daher werden sie in größere Gebiete, wie dem Andasibe National­park um­gesiedelt. 2014 folgte eine weitere Um­siedlungs­aktion.

Porträt eines weiß-schwarz-orangenen Lemurs, der sich mit einer Hand an einen Ast festhält. Der Lemur hat ein schwarzes Halsband mit Sender.
Bild 66: Diademsifaka mit Radiosender

Die Diademsifakas sind die buntesten Lemuren. Damit sind sie sehr fotogen. Nur das hässliche Hals­band findet Kiboko an Wild­tieren nicht so fotogen. Daher ver­lassen wir die Sifakas bevor andere Touristen­gruppen ein­treffen.

Dschungel

Guide und Kiboko stapfen weiter durch den Regenwald. Dünne Baumstämme stehen dicht an dicht. Überall können sich hier kleine nacht­aktive Lemuren ver­stecken. Wie soll man die nur finden?

Dschungelbild. Dünne Baumstämme stehen dicht gedrängt, umgekippte Baumstämme verlaufen schräg dazwischen ist alles voll Blätter.
Bild 67: Dschungel mit Millionen Verstecken für einen Lemur

Wollmaki

Mein Guide hat von einem anderen Guide einen Hin­weis be­kommen. Nach kurzer Suche findet er im dichten Blatt­werk das Ver­steck von Woll­makis. Die Östlichen Woll­maki (Eastern Woolly Lemur) ist nacht­aktiv. Im dunklen Blätter­versteck ver­schlafen sie den Tag. Es ist nur ein Fell­knäuel im Baum zu erkennen. Aber mit etwas Geduld macht ein Woll­maki kurz die Augen auf und beobachtet das Treiben unter seinem Baum.

Zwei große Kulleraugen schauen aus rotbraunem Fell durch dichtes Blattwerk nach unten.
Bild 68: Wollmaki - wer stört hier meinen Mittagsschlaf?

Im Nachbarbaum verschlafen zwei weitere Östliche Woll­makis den Tag. Auch sie sind nur ganz schwer in ihrem Ver­steck zu foto­grafieren. Kurz schauen sie Kiboko an, dann sind die Augen wieder zu.

Zwei graue Makis mit großen Augen sitzen auf einem Ast zwischen Blättern.
Bild 69: Zwei aufgeweckte Typen

Besser Bilder sind hier nicht mehr möglich. Kiboko möchte die nacht­aktiven Tiere nicht länger stören. Bevor unsere An­wesenheit die italienischen Touristen­gruppen an­lockt, verlässt Kiboko den Ort, damit die Woll­makis in Ruhe weiter­schlafen können.

Rotbauchmaki

Ein dunkler Fleck auf einem Ast im grünen Blätter­dach des Regen­waldes verrät sie. Zwei Rot­bauch­makis (Red-bellied Lemur) kuscheln auf einem Ast mit­einander. Sie sind sowohl tag- als auch nacht­aktiv. Die beiden halten gerade ihren Mittags­schlaf. Ein Rot­bauch­maki schaut kurz zu Kiboko herunter. Auch der zweite schaut mal kurz. Aber beide schauen nicht gleich­zeitig in die Kamera.

Zwei rötliche Lemuren kuscheln auf einem Ast unter einem grünen Blätterdach. Ein Lemur zeigt sein Gesicht mit zwei markanten weißen Flecken auf den Wangen.
Bild 70: Kuschelnde Rotbauchlemuren