Madagaskar Tag 8-5: Ambalavao
Kiboko ist im nächsten Etappenziel in Ambalavao. Die Stadt hat ca. 30000 Einwohner und liegt auf rund 1400m Höhe. Hier will Kiboko die Papiermanufaktur besichtigen. Die Araber brachten die Schrift und die Kunst der Papierherstellung nach Madagaskar. Die Herstellung war ein Geheimnis der Antaimoro. Nur heilige Schriften, Sarabe genannt, wurden mit diesem Papier hergestellt. Nachdem das Wissen in der französischen Kolonialzeit fast verlorengegangen war, wurde in Ambalavao eine Papiermanufaktur gegründet. Die kann heute kostenlos besichtigt werden. Kiboko schaut sie die Herstellung an.
Antaimoro Papier
Das Papier wird aus der Rinde des Avaho Baumes gewonnen. Dafür wird die Rinde lange im Kessel gekocht, bis sie zu Fasern zerfällt. Kiboko kann einen Blick ins das Faserlager werfen.
Holzhammermethode
Die Fasern werden gewässert. Mit einem Holzhammer werden die Fasern dann zu einen Brei zerschlagen. Der Brei wird zu einger Kugel geformt. Die unverwertbaren Fasern liegen daneben.
Die sehr junge Frau hat bei jedem Foto die Augen geschlossen. Kiboko ist kein Bild mit offenen Augen gelungen.
Aus Brei wird Papier
Ein Holzrahem ist mit Baumwolle bespannt. Der Rahmen wird unter Wasser gesetzt. Dann verteilt eine Frau einen Klumpen Faserbrei gleichmäßig in den Rahmen. Früher durfte diese Tätigkeit nur bei Mondschein erfolgen. Das hat dem Papier eine besondere Festigkeit verliehen. Für Touristen reicht minderwertige Qualität aus. Da kann auch am Tag gearbeitet werden.
Nachdem der Brei gleichmäßig verteilt ist, wird das Wasser abgelassen. Das plätschert dann lustig in ein aufgeschnittenes Fass.
Der Rahmen mit der Papierschicht wird anschließend auf Pfeiler gelegt. Im nächsten Arbeitsschritt wird das Papier dekoriert.
Hier ist Kreativität gefragt. Mit flinken Händen haben die Damen einzelne Bereiche mit weiteren Faserbrei verstärkt. Dann werden die Bereiche liebevoll mit Blumenblüten dekoriert.
Danach werden die fertig dekorierten Papierfelder mit einen Lackleim versiegelt. Diesen Arbeitsschritt konnte Kiboko leider nicht beobachten.
Trocknung
Die Holzrahmen mit dem dokoriertem Papier werden dann in der Sonne getrocknet.
Hier trocknet individuelles Briefpapier. Es werden aber auch Lampenschirme und dekorative Einbände für Fotobücher aus Papier hergestellt.
Endbearbeitung
Die Postkarten werden aus dem Rahmen getrennt und für den Verkauf gebündelt. Einzelne Papiere erhalten auch eine dekorative Kante aus Bändern.
Im Verkaufsraum stapeln sich die fertigen Produkte. Jetzt können die Touristen kommen und kaufen. Bei der vielen Handarbeit und Mühe würde sich eine ansprechendere Präsentation bestimmt lohnen.
Der Besuch in der Papiermanufaktur war nur von kurzer Dauer. Nach einer halben Stunde hat Kiboko genug gesehen. Hübsches Designerpapier wird die Heimreise nur schwer überstehen. Verwendung hat Kiboko dafür leider auch nicht. Die Verkäuferin bleibt mit traurigem Gesicht zurück. Die Papierstapel müssen auf die nächste Reisegruppe warten.