Mauretanien, Tag 7-6: Chami
Chami ist eine Goldgräberstadt. Westlich der Hauptstraße haben viele Investoren und Glücksritter ihre Maschinen aufgestellt. Das Golderz wird in der Wüste gefördert. In der Wüste gibt es keine Möglichkeit das Gold aus dem Erz zu holen. Das Erz wird in Säcken nach Chami geliefert.
Goldsucher
Die Goldsucher kaufen das Erz und hoffen auf einen reichen Goldfund. Jeder Sack Erz ist eine Wundertüte. Die Säcke werden geöffnet. Ein Sonnendach aus Wellblech bietet Schutz vor der sengenden Sonne.
Das Gold versteckt sich in unscheinbaren grauen Steinen.
Jeder Goldsucher hat eine Reihe von großen Bottichen. Das goldhaltige Erz wird im Schutz der Sonnendächer in große runde Bottiche geschaufelt. Die Bottiche sind mit Wasser gefüllt. In den Bottichen laufen große Steinräder im Kreis. Unter den Bottichen ist ein Elektromotor. Der treibt über einen Riemen eine Welle an. Die Welle treibt dann die beiden separat gelagerten Steinräder an.
Die beiden schweren Steinräder drehen sich im Kreis. Dabei wird das Golderz im Bottich zerkleinert und gemahlen. Leichte Schwebstoffe schwimmen im Wasser und landen im Überlauf.
Zwischen den laufenden Steinrädern werden die Steine mit der Schaufel verteilt. Jeder Stein muss unter die Räder kommen. Dabei werden die Steine zu feinen Sand zermahlen. Hinter den Bottichen ist eine Abflussrinne. Das ausgeschwemmte Material kann dort ausfallen und wird späte nach Gold durchsucht. Unter dem Sonnendach beobachten Besitzer und Aufpasser die Arbeit der Männer. Kein Gold darf verlorengehen.
Die zermahlenen Steine werden in einer Schüssel gewaschen. Das leichtere Gestein wird weggespült. Das schwerere Gold bleibt in der Schüssel.
Der Lohn der Arbeit. Stolz zeigt der Vorarbeiter einen Goldklumpen in der Hand. Was wohl daraus mal gemacht wird? Schöner Schmuck für die Dame? Ein schnöder Goldbarren für die Zentralbank? Oder feine Bonddrähte für Schaltkreise?
Die Vorarbeiter oder Eigentümer der Anlagen kommen oft aus Mauretanien. Die Arbeiter stammen aus dem südlichen Westafrika. Einige der Arbeiter sind auf der Durchreise. Sie wollen nach Europa. Sie verdienen sich Geld für die Weiterreise. Andere afrikanische Arbeiter sind hier hängengeblieben.