Foto-
Kiboko

Myanmar

Schwarzer Rauch & Goldene Pagoden

Myanmar, Tag 4-1: Von Mokepalin nach Kyaiktho

Am vierten Reisetag wollen wir den plan­mäßigen Per­sonen­zug 85 von Bago nach Moulmine ver­folgen. Der Zug verlässt Bago in den frühen Morgen­stunden. In Mokepalin wird er dann von der plan­mäßigen Diesel­lok auf unsere Dampflok YD967 um­gespannt. Plan­mäßige Ab­fahrt ist um 07:20 Uhr.

Birmesischer Lokwechsel

Wir sind pünktlich am Bahnhof. Hier herrscht Hoch­betrieb. Drei Diesel­loks sind gleich­zeitig im Bahn­hof aktiv. Die DF.1228 hat den Personen­zug aus Bago ge­bracht und wird ab­gekuppelt. Die DF.1602 ist unsere Hilfs­lok. Sie zieht die Service­wagen, Wasser­wagen, Öl­wagen, nicht benötigte Güter- bzw. Personen­wagen. Sie zieht auch die Dampf­lok auf Ab­schnitten, auf denen wir nicht foto­grafieren, um die alte Dampf­lok zu schonen. Links steht die DF.1258 mit alter Farb­gebung mit einem Güter­zug. Unsere Dampf­lok steht hinter mir und wartet auf ihren Ein­satz. In­zwischen ist es 07:50 Uhr. Wir haben bereits eine halbe Stunde Ver­spätung. Die burmesischen Eisen­bahner ver­fallen des­halb nicht in Hek­tik. Sie rangieren im Schnecken­tempo mit der Diesel­lok hin- und her. Die Rangier­bewegungen sind völlig un­durch­sichtig. Jede Be­wegung braucht eine Ewig­keit, da die Weichen von Hand vor Ort ge­stellt werden müssen. Die Weichen­zungen müssen mit Klammern (so eine Art Schraub­zwinge) ge­sichert werden. Alles ist solide Hand­arbeit. Wenn sie die Rangier­bewegungen mit der Dampf­lok ge­macht hätten, wäre es für uns interessanter ge­wesen. Aber nein, sie rangieren, rangieren, rangieren ...

DF1258 DF1602 DF1228 in Mokepalin
Bild 39: DF1258 DF1602 DF1228 in Mokepalin

Die Zeit verrinnt. Die Sonne steigt am Horizont und das Licht wird immer härter. Gegen 09:10 Uhr ist es dann so weit. Die burmesische Eisen­bahn hat zum Tauschen der Loks zwei Stunden be­nötigt. Andere Eisen­bahnen brauchen dafür ein paar Minuten.

Für die Ausfahrt in Mokepalin haben wir die Straße ge­sperrt. Kein modernes Motor­rad oder LKW soll ins Bild fahren. Gleich­zeitig werden fotogene Passanten ge­beten das Bild zu "beleben". Es werden auch noch ein paar Stroh­hüte vom Markt gekauft, um moderne Mützen zu er­setzen.

YD967 in Mokepalin
Bild 40: YD967 in Mokepalin

Wir fahren mit dem Zug mit. Bei Myothada stehen zwei große Pagoden in der Nähe der Bahn­strecke.

YD967 und goldene Pagoden bei Myothada
Bild 41: YD967 und goldene Pagoden bei Myothada

Der nächste Foto­halt ist an einer Brücke bei Boyagyi. Um nicht zu viel Zeit zu ver­lieren, es ist ja ein Plan­zug mit Passagieren, steigen wir vor der Brücke aus. Während der Zug zurück­drückt, um für die Vorbei­fahrt Schwung zu holen, laufen wir flink über die Brücke. Hier sind sogar Bambus­streifen über die Schwellen ge­nagelt, um das Laufen zu er­leichtern. Dieser Luxus ist selten. Normal hüpft man von Schwelle zu Schwelle, die in Myanmar auch sehr un­gleich­mäßige Ab­stände haben. Die Bambus­streifen mögen einen leicht­gewichtigen Burmesen tragen. Nil­pferd­tauglich sind sie nicht. So muss Kiboko sich bei jeden Schritt kon­zentrieren, um nur auf den Bambus über eine Schwelle zu treten.

Auf der Bahnbrücke bei Boyagyi
Bild 42: Auf der Bahnbrücke bei Boyagyi

Und so sieht die Brücke von unten aus, wenn der Zug darüber fährt.

YD967 bei Boyagyi
Bild 43: YD967 bei Boyagyi

Ein Landschaftsbild mit typischen Häusern in der Nähe von Boyagyi. Die traditionellen Häuser stehen auf Stelzen. Sie bestehen aus Holz­gerüsten. Die Wände sind ge­flochtene Matten. Die Dächer sind mit Palmen­blättern ge­deckt. Blech­dächer und Stein­wände ver­drängen zu­nehmend die tradi­tionellen Bau­materialien.

Häuser bei Boyagyi
Bild 44: Häuser bei Boyagyi