Niger Tag 3-4: Gerewol
Rund um das Dorf herrscht rege Betriebsamkeit. Frauen pendeln mit ihren Eseln zwischen Wasserstelle und Mobile Home. Junge Männer knattern mit ihren Motorräder und Staubfahne durch die Savanne und zeigen was sie können. Ältere Männer schreiten vorbei und zeigen ihren Dromedaren das Dorf.
Ankunft der Wodaabe
Kiboko ist gerade in der Siedlung mit den Touristenzelten angekommen. Da trifft eine große Gruppe Wodaabe am Festplatz ein. Es sind rund 100 Männer mit ihren Dromedaren und Pferden. Kiboko sprinted los. Kiboko kann aus der Entfernung die ersten Bilder machen, bevor die anderen Touristen aufgeschreckt hinterhereilen.
Ein Familienclan trifft ein. Mit langsamen, würdevollen Schritten laufen die Männer mit ihren Dromedaren und Pferden in das temporäre Dorf. Die Familienältesten laufen vorweg. Sie suchen nach dem idealen Platz für die ganze Gruppe. Dabei werden sie neugierig von den anderen Wodaabe beobachtet. Es hat etwas vom Einmarsch der Gladiatoren.
Kiboko sprintet mit ewas Abstand nach vorn. Kiboko macht die ersten Aufnahmen aus respektvollem Abstand. Kiboko möchte beim Fotografieren weder im Weg stehen noch stören.
Wenig später erfolgt der Einmarsch der Touristen. Sie stellen sich mit ihrem Handy den Männern in den Weg. Die Männer müssen anhalten. Natürlich stehen die Touristen jetzt Kiboko im Bild. Die erste Drohne summt schon über den Köpfen und dem Ältesten vor die Nase. Der reagiert zunehmend sauer. Was den in Ekstase der herumhüpfenden Touristen nicht stört. Das ist keine würdevolle Ankunft einer Großfamilie. Hemmungslos halten die Touristen ihre Handys den Männern vor die Nase. Die Toleranz der Wodaabe ist ausgereizt. Die Stimmung ist gereizt.
Kiboko gelingen nur noch wenige Aufnahmen mit dem Tele aus größerer Entfernung. Die anderen Touristen haben die Situation zerstört. Kiboko gönnt sich im Touristenlager ein Bier und wartet darauf, dass wieder etwas passiert.