Ecuador Tag 3-3: Bellavista Kolibris
Vierzehn Kolibriarten leben im Bergnebelwald in Bellavista
Fütterung
Die Kolibris werden durch Futterstellen (Feeder) mit Zuckerwasser angelockt. Es gibt ca. 10 Feeder rund um die Lodge. An vielen Feedern herrscht ständig Aktivität.
Durch das große Futterangebot leben rund um die Lodge viel mehr Kolibris, als der Wald ernähren kann. Folglich sind die Kolibris von den Feedern abhängig. Sollten die Feeder nicht regelmäßig neu befüllt werden, würden sie nicht genügend Nektar in der Umgebung finden können. Bei Naturfreunden sind die Feeder nicht gern gesehen.
Hindernisse
Heute ist ein sehr trüber Tag. Die Wolken wabernd durch die Lodge. Die Belichtungszeiten sind sehr lang. Kiboko hat für die Mittagspause nur das 24-70/2.8 und das 200-400/4 dabei. Ideal wäre das 70-200/2.8. Das liegt im Fotorucksack im Auto. Das Auto ist verschlossen. Der Guide Kurt ist verschollen. Somit muss Kiboko mit dem Fotogeraffel auskommen, dass gerade da ist.
Axel hat die Kolibris mit dem 300/2.8 fotografiert. Dabei reicht die Schärfentiefe für die Kolibris nicht mehr aus. Er hat dann etwas abblenden müssen.
Die Vögel haben wenig scheu. Kiboko kann sich auch locker mit 70mm fotografieren. Nur darf man sich dann nicht bewegen. Kiboko braucht sich nur vor dem Feeder zu stellen. Dann wird ein Ast anvisiert, auf dem sich gerne die Kolibris setzen. Es dauert keine Minute dann sitzt der erste Kolibri vor der Linse.
Flugaufnahmen aus der Nähe sind schwierig. Die Kolibris sind flink. Kiboko will sie im Flug verfolgen. Dabei bewegt sich Kiboko aber zu stark. Schon sind alle Kolibris geflüchtet. So geht es nicht. Kiboko möchte die Vögel nicht unnötig stören. Kiboko nimmt auch an den Folgetagen oft die Gorillahantel (200-400/4) und knipst aus größerer Entfernung.
Am heutigen dunklen Tag sind überwiegend Bilder am Feeder entstanden. In den umliegenden Büschen und bei fliegenden Kolibris ist die Bildausbeute zu schlecht, um sie hier zu zeigen.
Krawattenmusketier
Der nächste Kolibri ist ein Violettscheitelkolibri. Er hört auch auf die Namen Brustband-Andenkolibri, Krawattenmusketier und Kavalierkolibri. Wer hätte unter dem Namen Krawattenmusketier einen Kolibri erwartet?
Prachtkehlelfe
Dann summt es, wie bei einer riesigen Hummel. Damit kündigt sich die Prachtkehlelfe an. Diese kleinen Kolibris sind ständig in Bewegung. Die kleinen Flügelchen schlagen pausenlos mit hoher Frequenz. Die Flügelchen sind für das Auge und die Kamera zu schnell. Prachtelfen setzen sich auch nicht auf dem Feeder. Sie schlecken das Zuckerwasser im Flug.
Auf dem folgenden Bild ist ein Männchen. Je nach Lichteinfall glitzern die Federn an der Kehle in violett. Das hat den Vogel seinen Namen gegeben. Leider glitzert es momentan nicht. Die Weibchen sind unscheinbarer und haben einen weiß-braunen Bauch.
Fahlschwanzkolibri
Manche Kolibris bewachen ihre Futterquelle. Sie haben in der Nähe ihren Rastplatz.
Nähert sich ein Artgenosse starten sie sofort. Das führt zu intensiven Luftkämpfen. Die Vögel bewegen sich sehr schnell. Kiboko ist mit der Kamera nicht hinterhergekommen.
Nach erfolgreichem Luftkampf setzen sie sich wieder auf einem Ast und tun so als wäre nix gewesen. Kolibris anderer Arten werden jedoch toleriert.
Grünscheitel-Flaggensylphe
Manche Kolibriarten stürzen sich einfach auf den Feeder. Plötzlich sind sie da und nur schwer im Anflug zu erwischen. Dazu gehört die markante Grünscheitel Flaggensylphe. Die Männchen haben zwei lange dünne Schwanzfedern. An den Enden weiten sich die Federn auf. Die Damen müssen ohne dieses Accessoire auskommen.
Andere Kolibris sind sehr vorsichtig. Sie setzen sich erst einmal auf einen Ast in der Umgebung und beobachten. Erst wenn die Luft rein ist, setzen sie sich an den Feeder.
Glanz-Veilchenohrkolibri
Andere sind sehr scheu und nähern sich nur sehr vorsichtig. Sie fliegen vor und zurück, hoch und wieder runter, bleiben in der Luft stehen, um Sekundenbruchteile später einen Haken zu schlagen. Zu dieser Gruppe gehört der Glanz-Veilchenohrkolibri, auch Großer Veilchenohrkolibri und Blaues Veilchenohr genannt. Sie lassen sich nicht so einfach im Flug fotografieren. Inzwischen ist es im Bergnebelwald am Nachmittag schon recht finster. Immerhin gelingt ein Belegfoto. (D4 200-400 bei 380mm, ISO 2500, f 1/4.0, 1/160s)
Wir bleiben 3 Tage in Bellavista. An den folgenden Tagen hat Kiboko noch mehrfach an den Feedern angesessen.