Foto-
Kiboko

Mauretanien

Am Rand der Sahara

Mauretanien - Vorwort

Im Norden von Mauretanien ist eine rund 700km lange Bahn­linie von den Eisen­minen rund um Zouérate zum Verlade­hafen Nouadhibou am At­lantik. Hier fahren be­sonders lange und schwere Erz­züge durch die Sahara. Nur wenige Eisen­bahn­freunde haben diese Strecke be­sucht. Im No­vember 2018 hat sich Kiboko einer Gruppe Eisen­bahn­freunde an­geschlossen, um den Sahara Ex­press zu foto­grafieren. Die touristischen Höhe­punkte von Mau­retanien sollen aber auch nicht zu kurz kommen.

Reiseroute

Die Foto­reise nach Mau­retanien ist in drei Teile ge­gliedert.

Teil 1: Stadtbummel in Casablanca

Im ersten Teil wird im Vorprogramm zwei Tage Cassablanca in Marokko besucht. Dazu gibt es eine separate Fotoreportage Stadt­bummel in Casa­blanca.

Teil 2: Ab in die Wüste

Der zweite Teil handelt von einer ein­wöchigen Rund­reise durch Mau­retanien zu den touris­tischen Attrak­tionen Etwas Eisen­bahn ist aber auch dabei. Die Rund­reise startet in Nouadhibou und führt ent­lang der Bahn­linie und der Grenze zu West Sahara nach Osten. Dann führt die Reise weiter nach Osten in die Sahara. An­schließend geht es in einer Schleife durch die Sahara zu­rück zur Küste.

Teil 3: Eisen-Bahn im Sandkasten

Der dritte Teil ist eine ein­wöchige Reise mit dem Schwer­punkt Eisen­bahn. Die Rund­reise führt eben­falls ent­lang der Bahn­linie nach Osten und weiter in den Norden zu den Eisen­minen bei Zouérate. Nach einer Tour durch eine Eisen­mine geht es ent­lang der Bahn­gleise wieder zu­rück nach Nouadhibou. Dabei werden Züge mit dem Gelände­wagen quer­feldein durch die Wüste ver­folgt.

Am Flughafen Casablanca

Der zweite Teil der Reise beginnt auf dem Flug­hafen von Casa­blanca. Wir warten auf dem Flug­hafen Mohamed V auf den Flug nach Nouadhibou. Das Abflug­terminal ist in einem Seiten­bereich des großen Flug­hafens. Hier herrscht Ge­dränge. Menschen­trauben drängeln sich vor den beiden eben­erdigen Glas­türen. So­bald eine Menschen­traube zu einem Flieger ge­lassen wird, drängen weitere Menschen von der Treppe nach, bis die Halle wieder über­voll ist. Reisende stehen auf der Treppe. Nix geht mehr.

Die Abflugzeit unseres Fliegers ist schon lange Ver­gangen. Erst Stunden später landet unser Flieger. Er ist heute später in Mauretanien ge­startet, damit alle Teil­nehmer unserer Reise­gruppe den Flieger in Casa­blanca er­reichen. So einen Service gibt es nur in Mau­retanien. Dem Bruder unseres Reise­veranstalters ge­hört die Flug­linie.

Flug nach Nouadhibou

Kiboko bekommt einen Fenster­platz. Da haben aber schon Ein­heimische be­setzt. Die machen keine An­stalten auf­zustehen. Für einen Touristen machen die keinen Platz. Die nette Flug­begleiterin be­sorgt für Kiboko einen Fenster­platz in einer anderen Reihe. End­lich geht es weiter. Die Häuser von Casa­blanca werden immer kleiner. Die Stadt breitet sich immer weiter aus. Neue Stadt­teile mit Villen­viertel ent­stehen, wo früher Acker­flächen waren.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme eines Neubaugebietes mit weißen Einfamilienhäusern mit Flachdach und begrünten Vorgarten zwischen unbestellten Feldern. Das Gebiet ist durch eine weiße Mauer umgrenzt. Das Neubaugebiet hat eine gezackte Form und grenzt am rechten Bildrand an eine Autobahn.
Bild 1: Casablanca wächst

Die schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas ragen aus dem Dunst. Die Berge sind über 4000m hoch. Im Winter liegt in den Bergen Schnee. Es gibt dort sogar Winter­sport­gebiete mit Ski­liften.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme auf einer Gebirgskette mit schneebedeckten Gipfeln. Die Berge und die Ebene davor liegen in einen bläulichen Dunst.
Bild 2: Der Hohe Atlas

An der Küste entlang

Der Flieger nimmt Kurs gen Süden. Dabei geht der Flug an der marokkanischen Küste ent­lang. Die tief­stehende Abend­sonne be­leuchtet das Ende des Afri­kanischen Konti­nents. Hier mündet der Tamri in den At­lantik. Am oberen Bild­rand sind die Aus­läufer von Agadir zu erahnen.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme von einen Felsvorsprung an der Küste im Abendlicht. Die Wellen brechen sich an der Küste.
Bild 3: Marokkanische Küste

Die Sonne versinkt im Atlantik. Die Sahara versinkt in der Dunkel­heit. Nur noch ein paar Wolken­streifen werden von der Sonne noch er­reicht. Dann wird es dunkel.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme einer braunen Wüstenlandschaft. Im Vordergrund ist das Meer. Ein Wolkenschleier über der Wüste leuchtet lachsfarben.
Bild 4: Abendstimmung über der Westsahara

Anflug auf Nouadhibou

Die ersten Lichter tauchen in der Dunkel­heit auf. Der Flieger dreht eine Runde um Nouadhibou, damit wir die Stadt von allen Seiten be­trachten können. Vor der Küste dümpeln be­leuchtete Schiffe. Der Hafen ist in helles Licht ge­taucht. In der Stadt leuchten nur ein­zelne La­ternen.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme einer Hafenstadt bei Nacht. Im Vordergrund sind die Lichter von Schiffen. Am linken Bildbereich ist ein hell beleuchteter Hafen. Die Lichter spiegeln sich im Wasser. Dahinter sind einzelne Lichter einer Stadt.
Bild 5: Nouadhibou bei Nacht

Wir sind da

Der Flieger schlägt auf die Lande­bahn auf. Ein kleines, zwei­stöckiges Ge­bäude taucht vor dem Fenster des Fliegers aus der Dunkel­heit auf. Es ist das Terminal. Die Laternen er­zeugen Streifen auf der ver­kratzen Plastik­scheibe. Willkommen im Aeroporto Inter_at_onal de Nouadhibou.

Das Bild zeigt eine Nachtaufnahme eines kleinen zweistöckigen Flughafengebäudes aus Beton. Auf dem Gebäude ist eine grüne Leuchtschrift: Aeroport Inter at onal de Nouadhibou. Vor dem Terminal stehen zwei Laternen. Dahinter leuchtet eine Straßenlaterne mit rötlichem Licht. Vor dem Gebäude stehen zwei Gepäckkarren.
Bild 6: Internationale Flughafen von Nouadhibou

Wir steigen aus dem Flieger. Ein großer, hagerer, freund­licher Mann im wehenden hell­blauem Ge­wandt kommt uns ent­gegen­gestürmt. Es ist Idoumou unser Reise­leiter. Er hat hier alles im Griff. Trotz streng­stem Foto­grafier­verbot dürfen wir den Flieger knipsen. Die Flug­hafen­polizei steht lächelnd neben Kiboko.

Das Bild zeigt eine weißes, zweistrahliges Passagierflugzeug mit grünem Zierstreifen auf einem nächtlichen Flughafen. Eine Treppe steht am Flieger auf der Passagiere das Flugzeug verlassen.
Bild 7: B737-800 der Mauritania Airlines

Einreise mit Hindernissen

Selten kommen Aus­länder nach Nouadhibou. Jetzt steigen drei Ge­schäfts­reisende und eine fünf­zehn­köpfige Reise­gruppe aus dem Flieger. Ob hier jemals so viele Aus­länder gleich­zeitig an­gekommen sind? Rechts neben dem Ein­gang ist ein Kabuff. Dort be­kommen wir unsere Visa.

Schnell bildet sich eine Schlange vor den Kabuff. Die Geschäfts­reisenden be­kommen Vor­rang. Es dürfen maxi­mal zwei Aus­länder das Kabuff be­treten. Die Reisenden, die in der Tür stehen, werden nach draußen ver­wiesen. Die Mit­arbeiter der Grenz­kontrolle machen einen völlig über­forderten Ein­druck. Acht­zehn Aus­länder auf einen Streich. Der Feier­abend rückt in weiter Ferne. Das riecht nach Über­stunden.

Nach einer runden Viertel­stunde kommt der erste Geschäfts­reisende aus dem Kabuff wieder raus. Dann darf der Nächste ein­treten. So alle 10-15 Minuten kommt Kiboko einen Schritt in der Schlange voran. Nach einer kurzen Warte­zeit von ein­ein­halb Stunden darf Kiboko das Kabuff be­treten. Darin sitzen zwei Mitar­beiter. Sie sitzen zwischen Bergen von Papp­kartons für Computer und Büro­artikel.

Jetzt ist Kiboko an der Reihe. Der erste Grenz­beamte scannt die Nil­pferd­pfoten. An­schließend macht er noch ein Bild für das Mau­retanische Bilder­album. Beim zweiten Grenz­beamten gibt es einen Stau. Der kassiert die Visa­gebühren. Kibokos Geld ver­schwindet in einer Holz­schub­lade. Dann will er den Visa-Aufkleber drucken, der in den Reise­pass ge­klebt werden soll. Doch es geht nix mehr. Die Blanko­aufkleber für den Visa­drucker sind auf­gebraucht. Nie­mand hatte hier mit so einen An­sturm bei der Ein­reisenden ge­rechnet.

In Afrika gibt es immer eine Lösung. Als erstes wird Kassen­sturz ge­macht. Jetzt wird das Geld aus der Holz­schublade ge­zählt. Der Be­trag stimmt nicht! Erst nach der dritten Zählung scheint doch alles richtig zu sein. Jetzt kann einer der beiden Be­amten neue Eti­ketten kaufen gehen. Er verlässt das Büro, um neue Blanko­etiketten zu be­schaffen.

Nach einer weiteren Drei­viertel­stunde ist der Beamte mit neuen Blanko­etiketten zu­rück. Damit wird der Drucker ge­füttert. Kiboko be­kommt den heiß­begehrten Auf­kleber in den Pass ge­klebt. Die rest­liche Ein­reise­prozedur ist dann ein­fach. Kiboko steht mit seinem Reise­gepäck auf der anderen Seite von Terminal­gebäude an der Haupt­straße. Dort warten schon fünf Gelände­wagen auf die Reise­gruppe. So nach und nach sind alle in Mauretanien ein­gereist. Dann fahren wir durch das nächt­liche Nouadhibou zum Hotel.

Im Besten Haus am Platz

Ein langer Tag endet im Hotel Medina. Es ist das beste Haus am Platz. Es wird die beste Unter­kunft in Mau­retanien sein.

Das Bild zeigt ein Hotelzimmer mit Doppelbett, schwarzen Fußbodenfliesen und Stuckdecke.
Bild 8: Im Hotel Medina

Kiboko vervollständigt noch seine Sammlung an Decken­leuchten. Dann gehen die Lichter aus.

Das Bild zeigt eine runde Deckenleuchte mit Glaskörper von unten. Darum sind Stuckringe, die von der Lampe angestrahlt werden.
Bild 9: Das letzte Bild des Tages

Gute Nacht!
Morgen wollen wir vor Sonnen­auf­gang starten.