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Kiboko

Bangladesch

In vollen Zügen

Bangladesch Tag 11-3: Chittagong Pier

Bei Rahmadpur ragt eine 500m lange Pier ins Meer. Hier können die Passa­gier­fähren zur vor­gelagerten Sand­wip Insel auch bei Ebbe an­legen.

Auf der Pier

Die Pier liegt im nörd­lichen Be­reich der Ab­wrack­werften. Auf beiden Seiten der Pier werden Schiffe zer­legt. Der Ab­stand zu den Schiffen ist sehr groß. Dafür kann Kiboko hier un­gestört be­obachten. Ein Wach­dienst gibt es nicht auf der Pier.

Durch die Länge der Pier können die ge­strandeten Schiffe auch von der Seite und von hinten be­trachtet werden. Als erstes schaut Kiboko mit der Sonne nach Norden. Die Northern Honour ist ein Container­schiff. Das 240m lange und 32m breite Schiff wurde 1995 von Hyundai in Korea ge­baut. Im Laufe des kurzen Schiffs­lebens wurde sie mehr­fach um­benannt. 2007: Ville de Capella, 2010: CMA CGM Capella, 2011: Kailua. Offen­sichtlich hat in den letzten Betriebs­jahren nicht nur der Name sondern auch der Charterer mehr­fach ge­wechselt.

In den ersten 10 Betriebs­jahren waren die Schiffe lang­fristig ver­mietet. Die Ge­bühren lagen so bei rund 20.000 US$ pro Tag. Neue größere Container­schiffe haben die Norhern Honour und ihre Schwestern ver­drängt. Die Ein­sätze wurden sel­tener. Der Preis ist auf 4.000 US$ pro Tag ge­fallen. Damit lässt sich so ein Schiff nicht mehr wirt­schaft­lich be­treiben. Jeder un­genutzte Tag kostet viel Geld. Um die Ver­luste zu be­grenzen wird das Schiff an einen Schrott­händler ver­kauft und um­gehend zer­sägt. Am 16.01.2013 nehmen die Eisen­fresser in Chittagong ihre Ar­beit auf.

Das Bild zeigt gestrandete Schiffe bei Ebbe. Links ist die Bugspitze er Norhern Honour mit blau-rotem Rumpf. Rechts dien die Reste eines Schiffes mit schwarzem Rump. Dazwischen sind die Reste eines teilzerlgeten Schiffes, durch das man hindurchblicken kann. Dahinter ist ein weiteres teilzerlegtes Schiff.
Bild 514: Endstation für die Northern Honour

Die Arbeiter ziehen und schieben ein Seil auf einen Schlitten durch den Morast. Mit Hilfe des Seiles kann später ein Stahl­seil zum Schiff ge­zogen werden. Im Hinter­grund steht eine Seil­winde am Strand. Sie ist das Kern­stück der Abwrack­werft. Sie kann Schiffs­teile von rund 2100t mit einem 38mm dicken Stahl­seil an Land ziehen.

Das Bild zeigt eine große Seilwinde auf einem Blechpodest unter einem improvisierten Blechdach. Im Vordergrund ziehen 5 Männer und schieben zwei weitere Männer einen Blechschlitten über den bei Ebbe freigelegten Meeresboden.
Bild 515: Seilwinde am Strand

Der Transport des Seiles ist Schwerst­arbeit. Die Arbeiter ver­sinken bis zu den Knien im Morast.

Das Bild zeigt dieselbe Gruppe Arbeiter von der Seite, während sie einen Metallschlitten durch den Morast schieben. Im Hintergrund sind teilzerlegte Schiffe.
Bild 516: Schlittenfahren mit vereinten Kräften

Eine Seilschaft bei der Arbeit. Tau­ziehen ist in Bangla­desch hier harte Arbeit und keine Sport­art.

Das Bild zeigt drei mit dem Rücken zugewandte Männer im Morast. Gemeinsam ziehen sie ein dickes Tau.
Bild 517: Tauziehen

Die Schiffe werden in große Stücke zer­schnitten. An diesen Stücken wird dann ein Seil be­festigt.

Das Bild zeigt die Gruppe aus sieben Männern vor einem abgeschnittenen Teil eines Schiffes. Darauf hockt ein Mann mit blauem Helm, der gerade ein Loch in eine Wand brennt. Ein Seil führt schon zu dieser Stelle. Weitere Männer stehen neben den abgeschnittenen Schiffsteil.
Bild 518: Vorbereitung für den Abtransport
Das Bild zeigt ein beigefarbenes, abgeschnittenes Schiffsteil. Vier Männer verlegen ein Seil, das weiter oben befestigt ist. Oben sitzt ein Mann auf dem Schiffsteil. Im Hintergrund ist der aufgeschnittene Rumpf eines Schiffes.
Bild 519: Das Seil ist fest

Mit der Seilwinde werden die Teile an Land gezogen.

Das Bild zeigt ein großes, beigefarbenes Schiffsteil, dass an einem Stahlseil durch den Morast zum Strand gezogen wird. Neun Arbeiter stehen im Morast und schauen hinterher.
Bild 520: Abtransport

Am Strand warten die Männer mit dem Schneid­brenner.

Das Bild zeigt ein zweistöckiges Schiffsteil von der Größe eines Einfamilienhauses am Strand. Im Vordergrund sind die Schleifspuren. Das Zugseil hängt noch dran. Vier Männer sind schon hochgeklettert. Im Hintergrund sind Bäume, die Grundstücksmauer und Arbeiter.
Bild 521: Ankunft am Strand