China Tag 2-3: Sandaoling Abraumzüge
Immer tiefer geht es in den Tagebau.
Der Tagebau hat 10 Ebenen. Die Höhe einer Stufe ist ungefähr 10m. Die oberen Ebenen können auf direktem Weg erreicht werden. Die tieferen Ebenen sind nur durch ein- oder mehrmalige Richtungswechsel über Rampen zu erreichen. Mit etwas Glück sind auf mehreren Ebenen gleichzeitig Züge unterwegs. Sprengungen und die Baggerarbeiten erzeugen dicke Luft. Staub und Dreck sind allgegenwärtig.
Beladung
Ziel sind die Löffelbagger. Auf jeder Ebene gibt es einen riesigen Bagger. Der löffelt das Gestein einer Ebene weg. Wenn ein Streifen einer Ebene abgetragen ist, wird das Gleis versetzt. Dann wird der nächste Streifen abgetragen. So wächst der Tagebau. Die unterste Eben legt dann die kohleführende Schicht frei.
Der Abraum wird in die Wagen verladen. Gesteinsbrocken fallen in die Wagen. Es kracht. Die Umgebung wird eingestaubt.
Kiboko steht vor so einem Bagger. Sie sind riesig. Im Verhältnis zur Grube sind sie mickrig.
Die Bagger haben einen Elktroantrieb. Sie hängen an einer Stromleitung. Die Leitung ist aufgewickelt. Sie wird auf einem Schlitten mit dem Bagger mitgezogen.
Am Tagebau wird seit 1958 gearbeitet. Er ist ca. 3km lang, 300m breit und 100m tief. Es ist mühsam, ein so großes Loch zu baggern und das Gestein mit unzähligen Zugfahrten abzufahren.
JS8167 wartet am Bagger. Der Zug wird beladen. Wenn der Bagger einmal tutet, muss der Zug um einen Wagen vorfahren. Wenn der Bagger zweimal tutet, dann ist der Zug voll. Abfahrt! Eine Ebene tiefer steigt die Dampffahne eines weiteren Abraumzuges auf. Im Hintergrund verlässt ein weiterer Zug den Tagebau.
Abfahrt
Jetzt tutet Bagger 415 zweimal. Wenig später geht JS8167 mit Volldampf in die Rampe.
Das Herumlaufen im Tagebau ist gefährlich. Schon einige Meter vor einer Abbruchkante gehen Risse durch den Boden. Hier muss Kiboko großen Abstand halten, um nicht mit der Kante abzubrechen. Noch schwieriger ist es einen Weg zwischen den Etagen zu finden.
Dem Sicherheitspersonal gefällt es überhaupt nicht, dass Kiboko sich im Tagebau herumtreibt. Irgendwann wird Kiboko eingefangen und mit unverständlichen Worten aber unmissverständlicher Lautstärke aus dem Gelände verwiesen. Die Verladeszene ist aber schon im Kasten. Kiboko verlässt den Tagebau.
Blick zurück in den Tagebau. JS8190 hilft JS6029 einen schweren Abraumzug an einer besonders steilen Stelle. Normalerweise ist immer nur eine Lok am Zug.
Eine weitere JS zieht einen Abraumzug aus dem Tagebau. Wenig später wird sie eine Ebene höher den Zug in die Gegenrichtung schieben. Die schneebedeckten Berge im Hintergrund sind nur selten sichtbar.
JS8081 schiebt den Abraumzug aus dem Tagebau auf der gegenüberliegenden Seite. Bagger 415 löffelt bereits Gestein in den nächsten Zug.
Die Baureihe JS hat ca. 2270PS. Mit maximaler Kraftanstrengung geht es über die Rampe. Sandaoling liegt auf rund 1000 Höhenmetern. Die Gebirgskette im Hintergrund geht bis auf 5000m. Hinter den Bergen ist die Mongolei.