Ecuador Tag 9-3: San Juan de Ilumán
Der nächste Programmpunkt ist die Besichtigung einer Weberei. Die Pforten zur Weberei werden erst später geöffnet. Kiboko muss noch etwas Zeit totschlagen. In San Juan steht die Zeit schon still. Kiboko macht ein paar zeitlose Bilder, bevor die Wartezeit abgelaufen ist.
Ortsbesichtigung
San Juan de Ilumán liegt dem Vulkan Imbabaura zu Füssen. Der Ort hat rund 8500 Einwohner. Da sind aber auch alle umliegenden Gemeinden und Vororte mitgezählt. Der Ort macht auf Kiboko einen eher verschlafenen Eindruck. Die Panamericana führt auf einer Umgehungsstraße vorbei. Der Ort scheint im Dornröschenschlaf gefallen zu sein. Er wartet auf ein Nilpferd mit Kamera, das ihn wieder wachküsst. Oder auch nicht.
In zentraler Lage ist ein Restaurant. Die Küchenchefin rührt mit dem großen Löffel den Kessel um. Das Brennholz liegt auf der Straße. Tische und Stühle stehen im Zelt am Straßenrand. In San Juan de Ilumán braucht niemand einen Bürgerkönig.
Se Vende
Hier kann Kiboko ein Haus kaufen. SE VENDE - sie verkaufen es. Es liegt zentral an der wenig befahrenen Hauptstraße. Auf dreifach verglaste Lärmschutzfenster wurde schon beim Bau verzichtet. Das Dach ist begrünt. Strom gibt es auch.
Stromzähler und auch Wasserabsteller sind außen am Haus montiert. Hier reicht ein einfaches Brett. Zähler und Hauptsicherung werden an die Wand genagelt. Beim elektrischen Anschluss steht die Funktion im Vordergrund. Sicherheit und Ästhetik können sich gut dahinter verstecken.
Im Zentrum
Rund um den Platz mit der Kirche sind im Zentrum die Geschäfte. Links gibt es neue und gebrauchte Damengaderobe. Rechts ist ein Kiosk mit Claro-Telefonwerbung. Der hat sogar Telefonkabinen. In der Truhe im Eingangsbereich gibt es Pinguinos. Der Wachhund passt auf beide Geschäfte auf. Viel zu tun hat er nicht.
Kiboko will keine schlafenden Hunde wecken. Auf leisen Socken geht Kiboko in die Kirche.
Gotteshaus
Die katholiche Kirche ist das Zentrum des Ortes. Der Imposante Glockenturm hat zwei Glöckchen.
Im Inneren ist die Kirche eher schlicht. Das Inkagold ist in Quito geblieben. Für die kleine Kirche war nicht mehr viel übrig.
Supermarkt
Einen Supermarkt gibt es hier auch. Eher ist es ein Tienda de abarrotes - ein Tante-Emma-Laden. Der kann sich keinen Wachhund leisten. Ein Kinderfahrrad muss als Ersatz herhalten.
Sehenswert ist auch der Kaugummiautomat neben dem Laden. Kaugummiautomaten kennt Kiboko noch aus der Kindheit. Sie sind in unserem Stadtbild verschwunden. Vermutlich gibt es bei uns weniger Kaugummiautomaten für Kinder als Kondomgummiautomaten gegen Kinder.
In dem verschlafenen San Juan passiert nicht viel. Die Menschen warten geduldig vor dem Internetcafé. Sie hoffen, dass etwas passiert. Der fremde Fotograf bringt nur kurz Abwechslung.
Endlich passiert etwas in San Juan.
Der Bus kommt!