Jordanien Tag 2-6: Tote Meer
Am Nachmittag erreicht Kiboko das Tote Meer. In 5 km Entfernung vom nächsten Ort Sowayma setzt uns der Reiseleiter aus. Wir landen in einem Spa Resort zwischen Stacheldrahtzaun und hohen Mauern. Bus und Reiseleiter entfliehen nach Amman. Kiboko ist eingesperrt. Willkommen im Touristenknast.
Im Touristenknast
Der Blick schweift vom Hotel zum Toten Meer. Die Berge dahinter liegen im Westjordanland und Palästina. Unübersehbar ist der Stacheldrahtzaun zum Nachbarknast.
Kibokos Einzelzelle hat ein Fenster nach Norden. So sieht es im Nachbarknast bei Kempinskis aus.
Kiboko darf sich im Touristenknast frei bewegen. Beim Rundgang im Innenhof kommt Kiboko an einem Pool vorbei. Ob hier das Waterbording stattfindet?
Eine Etage tiefer sind vier weitere Schwimmbecken. Über Wasserrutschen werden die Häftlinge zum Waterbording befördert. Die Tribünen mit den Liegestühlen sind verweist. Ob die Mithäftlinge keinen Ausgang bekommen haben?
Kiboko geht weiter zum Toten Meer. Der Weg ist weit. Früher reichte das Tote Meer bis an das Hotel. Der Wasserspiegel sinkt wegen der Verdunstung jedes Jahr um etwa einen Meter. Das Süßwasser wird für Trinkwasser in Israel und Jordanien vom Jordan abgezweigt. Der Rest wird für künstliche Bewässerung in der Landwirtschaft verwendet. Das Tote Meer trocknet langsam aus.
Schlammpackung
Ausgewählte Häftlinge im Touristenknast dürfen sich mit dem Uferschlamm einreiben. Der Schlamm soll heilende Wirkung haben.
Nach der Schlammschlacht muss der Schlamm in die Haut einwirken. In der Trockenphase haben Kibokos verschlammte Mithäftlinge ihren Spaß beim Gruppenbild. Es fehlt nur Ingrid. Sie hat beim Salzkristallknipsen ihren Wanderschuhen ein Schlammbad verordnet. Ob der Schlamm auch bei Wanderschuhen eine heilende Wirkung hat?
Strandleben
Wenn der Schlamm gut eingetrocknet ist, wird im Toten Meer gebadet. Durch einen Salzgehalt von rund 33% hat das Wasser eine viel höhere Dichte und der Mensch schwimmt wie ein Korken auf dem Wasser. Einige Körperteile wollen hartnäckig nicht unter die Wasseroberfläche. Das Salzwasser darf nicht in Augen, Mund und Nase kommen. Auch führt der Wasserkontakt mit offenen Wunden zu heftigem Brennen. Kiboko hat wegen einiger Schrammen an den Beinen auf ein Bad verzichtet.
Sehr deutlich ist auf dem Bild der große Abstand zu den Touristenhaftanstalten zu sehen. Das Tote Meer hat sich schon weit von den Hotels entfernt. Aktuell ist der Seespiegel bei 428m unter dem Meer. Das Tote Meer ist hier noch über 300m tief. Somit reicht das Wasser noch für einige Jahre. Nur der Weg wird immer weiter.