Namibia Tag 10-4: Okaukuejo
Es ist schon Nachmittag. Wir beziehen unsere Bungalows am Wasserloch. Das Wasserloch wird nachts beleuchtet. Es ist ein Anziehungspunkt für Tiere und Touristen.
Am Wasserloch ist wenig los. Vermutlich knurrt Magen der Magen von Kiboko so laut, dass er die Tiere vertreibt. Somit geht es an den Imbissstand. Mit einem eiskalten Tafel-Bierchen wird der Staub runtergespült. Anschließend wird ein Hamburger vernascht, bei dessen Größe, Geschmack und Nährwert kein amerikanisches Kettenrestaurant mithalten kann.
Drama am Wasserloch
Den Abend verbring Kiboko am Wasserloch. Die Sonne geht langsam unter. Auf dem ersten Blick ist nix los. Aber dann sieht Kiboko einen Spornkiebitz. Ein mächtiger Adler landet auf einen Baum und Täubchen stillen ihren Durst. Ein paar Schakale schleichen umher. Ein Schakal steht wie angewurzelt am Wasserloch. Ein ahnungsloses Täubchen landet und trinkt.
Der Schakal macht einen Satz und schon hat er die Friedenstaube im Maul. Die anderen Schakale wittern ihre Chance, lecken sich schon die Zunge und jagen den ersten Schakal mit der Taube im Maul. Nach einer längeren Hatz kann der Schakal endlich seine Täubchen fressen.
Sonnenuntergang mit Elefant
Wie aus dem Nichts taucht ein mächtiger Elefant auf. Er steht am Wasserloch und macht immer wieder die gleichen Bewegungen. Rüssel ins Wasser, Wasser ansaugen, sich nach hinten neigen, Rüsselende ins Maul stecken und Wasser wieder rausdrücken. Hinter dem Elefant geht die Sonne unter!
Bilderbuchafrika!
Auf dem Rücken trägt er einen Kasten. Der sieht aus wie ein Ziegelstein. Beim genaueren Hinsehen hat er ein Halsband und unten einen weiteren Kasten hängen. Das ist bestimmt die Funkfernsteuerung. Kiboko schaut sich vorsichtig um. Es ist kein Ranger mit einer Fernbedienung da.
Am Horizont kommt eine Staubwolke auf Kiboko zu.
Der Boden vibriert.
Es dröhnt wie tausend Trompeten.
Kommt jetzt ein Sandsturm?
Oder das jüngste Gericht?
Will jemand die Friedenstaube rächen?
Nein, es ist eine Herde Elefanten.
Jeder will der Erste sein.
Alle wollen zur Pumpe, weil es dort das frischeste Wasser gibt.
Töröööööööööö!
Ein paar Jungtiere sind die Schnellsten.
Sie umrunden auf beiden Seiten das Wasserloch und stürzen sich auf das frische Nass.
Zehn Elefanten in allen Größen verteilen sich um das Wasserloch.
Dabei wird es dunkel. Die Scheinwerfer erstrahlen und tauchen das Wasserloch in ein gelbes Licht. Kiboko kämpft mit dem Weißabgleich. Mal sind die Elefanten rot, dann gelb, dann blau. Bei 2500 Kelvin sehen sie noch am besten aus.
Nachdem die Elefanten abgezogen sind, zieht auch Kiboko ab. Im Restaurant ist auch bei Kiboko Durstlöschen angesagt. Ähnlich wie die Elefanten traben wir zum Restaurant, denn jeder möchte das frischeste Bierchen haben. Das Buffet ist reichhaltig und wohlschmeckend. Nach hinreichend Genuss von Bierchen und Rotwein torkelt Kiboko zurück zum Wasserloch.
Nashörner am Wasserloch
Dort ist gerade Äktschn. Vier Nashörner sind am Wasserloch. Mutter mit Kind trinken friedlich. Zwei Bullen scheinen sich nicht so ganz zu mögen. Sie stehen Nase an Nase gegenüber. Eine Eule sitzt daneben und kommentiert die Szene. Dann gibt es einen Scheinangriff und das andere Nashorn nimmt Reißaus. Wobei es dann seinen Frust an der Eule rauslässt. Die dabei laut schimpfend aufgescheucht wird und sich schmollend auf einen Baum verzieht.
Ufos am Wasserloch
Am Wasserloch wimmelt es von UFOs. Das Scheinwerferlicht zieht sie magisch an. In engen Bahnen sausen sie um die Lampen. Mit längerer Belichtungen werden die Flugbahnen sichtbar.
Die Ufojäger sind nicht weit. Die tagaktiven Drongos (Fork-tailed Drongo) haben ihr Leben umgestellt. Sie jagen hier in der Nacht.
Untermieter
Endlich ist Kiboko in seinem Zimmer. Es gibt einen Untermieter! Kiboko hat ein Einzelzimmer geordert, bezahlt und nun so etwas. Dieser Untermieter hat acht Beine. Er schaut Kiboko mit vier großen Augen an. Rasiert ist er auch nicht! So kommst Du bei Kiboko nicht ins Bett!
Kiboko zieht das Moskitonetz zu. Der Untermieter muss draußen schlafen.